Achenberg

Eckdaten

Von Zurzach nach Koblenz Stn.

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 11.3 km     auf 253 m       ab 272 m

 

Karte/n 1:50'000 215T

 

Anforderung:

Route

Über die Geschichte Zurzachs haben Sie ja wohl schon bei der Tour über den Chestenberg einiges gelesen. Die Nähe zum Rhein hat es mit sich gebracht, dass die Römer viele Spuren hinterlassen haben. Auch später spielten die Hügel als Kommunikations-Punkte eine wichtige Rolle. Deshalb besteige ich diesmal den Gipfel des Achenbergs.

 

In fast nervösem Zickzack durchquere ich auf Nebenstrassen die „Stadt“ und erreiche bald den Fuss des Achenberges. Recht stotzig und anstrengend erklimmt der Weg die Höhe und macht oben einen kleinen Abstecher zum Rheintalblick hart an der Geländekante. Er bietet eine wirklich fantastische Aussicht über den Flecken Zurzach und den Rhein dahinter.

 

Wenige Minuten weiter westlich trete ich hinaus auf eine weite Waldlichtung. Für eine Mittagspause im Restaurant ist es noch zu früh, aber einen Kaffee mit Gipfeli muss einfach Platz haben. Anschliessend statte ich der Kapelle St. Loretto mit der Schwarzen Madonna einen besinnlichen Besuch ab, bevor ich mich aufmache, um über den Schueplatz, hinunter nach Klingnau zu gelangen.

 

Schon von oben kann ich das verwachsene Zwillingsdorf und den Stausee ausmachen. Durch den bescheidenen Rebhang erreiche ich den Ortskern von Klingnau und ziehe dann durch das Gewerbegebiet hinüber nach Döttingen, wo mein Weg die Aare am oberen Seeende überquert.

 

Auf dem Rundweg um den See ist heute viel Verkehr. Er wird von Wanderern, Inline-Skatern, Trottinettlern und Bikern benützt. Trotzdem herrscht eine gewisse Ordnung und man grüsst einander freundlich. Zwischen dem Binnenkanal, welcher den Leuggernbach aufnimmt, um ihn unterhalb der Staumauer der Aare zuzuleiten, und dem Seeufer wandere ich am Dorf Gippingen vorbei und erreiche das Stauwehr. An dessen östlicher Seite steht ein mächtiges Gebäude, das wohl die Kaplanturbinen und die Generatoren für die Stromproduktion beherbergt.

 

Gleich daneben senkt sich der Weg hinab an den Unterlauf, unterquert die Geleise der Eisenbahn und strebt dann dem Bahnhof Koblenz zu.

 

Klingnauer Stausee

Die Bezeichnung Stausee sagt bereits, dass dieser See künstlich gestaut wurde, um Elektrische Energie zu gewinnen. Heute steht der See mit der umgebenden Landschaft unter Naturschutz und gilt als bedeutendes Rückzugsgebiet für viele Vogelarten, die man zum Teil andernorts kaum mehr antreffen kann.

 

Das untere Aaretal litt während Jahrhunderten, nicht zuletzt wegen des Rückstaus durch den Rhein, immer wieder unter verheerenden Hochwassern. Hohe Schutzdämme zu beiden Seiten des Flusses wurden deshalb aufgeschüttet und dessen Lauf begradigt, um die Fliessgeschwindigkeit zu erhöhen und so die Ablagerung von Geschiebe zu verringern. Eine Schleife bei Gippingen verlor auf diese Weise den Zusammenhang mit dem Fluss und entwickelte sich zu einem Altwasser, das lediglich durch Grundwasser gespeist wurde.

 

Auch der Altlauf, der zum Teil durch Aushubmaterial aus dem Kraftwerkbau bei Beznau aufgefüllt wurde, gehört zum Naturschutzgebiet und zeigt sich heute als äusserst wertvoller Auenwald.

 

Schon in der Zeit des Ersten Weltkrieges gab es Pläne, bei Klingnau ein weiteres Kraftwerk zu erstellen. Ungefähr einen Kilometer vor der Mündung in den Rhein sollte ein Stauwehr zwischen den Hochwasserdämmen das Wasser der Aare zurückhalten, um daraus Strom zu gewinnen. Der dabei entstehende See sollte dann nur noch über die Turbinen abfliessen. Die Surb durfte nicht mehr direkt ins Becken einfliessen, weil dazu ja der eine Damm hätte durchbrochen werden müssen.

 

Das Vorhaben wurde in der Dreissigerjahren des letzten Jhds. verwirklicht, und der Rückstau dehnte sich auf etwa 3 Kilometer Länge und 500 Meter Breite aus. Schon nach kurzer Zeit entdeckten verschiedene Zugvogelarten dieses Angebot und liessen sich hier nieder zur Überwinterung. Dabei spielte wohl auch die niedrige Wassertiefe von nicht einmal 10 Metern eine wichtige Rolle. Auch der Biber sicherte sich hier einen willkommenen Platz im neuen Lebensraum.

 

Das schon beim Bau des Beznauer Kraftwerks angepflanzte Auengebiet wurde später bei der Erstellung des Klingnauer Stauwerks erweitert und zählt zu den bekanntesten und wichtigsten seiner Art der Schweiz.

 

Routenprofil

Hoher Hügelrücken zwischen Rhein und Aare
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route