Tête du Paccot

Eckdaten

Von Crêt d'y Bau (Montreux) nach Paut-de-Caux

 

Marschzeit 1h30min

 

Strecke 11.0 km     auf 263 m       ab 375 m

 

Karte/n 1:50'000 262T

 

Anforderung:

Route

Die Zahnradbahn von Montreux auf den bekannten Ausflugsberg Rochers de Naye fährt seit 1909 den sehr abenteuerlichen und abwechslungsreichen Weg. Ich benutze diesen speziellen Zug ebenfalls, steige jedoch vor dem endgültigen Ziel aus, um den weniger spektakulären Tête du Paccot zu umrunden.

 

Bei der Station Crêt-d’y-Bau, ein seltsamer Name und erst noch seltsam geschrieben, verlasse ich den blau-weiss gestrichenen Wagen und mache mich auf die Socken. Auf steilem Zickzack-Weg erklimme ich auf dem deutlich erkennbaren Geländekamm die Höhe Richtung Le Mardasson. Wo der Bergweg abzweigt, schwenke ich hinüber zur Haltestelle Paccot und überquere die Bahngeleise.

 

Kurz vor dem Gipfel des Tête, auf 1463müM, stehen die Hütten Le Paccot, von wo aus ich die Krete der Rochers de Naye mit dem Restaurant Plein Roc wunderbar betrachten kann. In weitem Bogen ziehe ich hinüber zur Quelle eines Seitenbaches der Baye de Montreux. Dort nimmt mich der weitläufige Wald auf, in dessen Schatten ich - anfänglich abwärts, bald dann wieder bergwärts - den Tête du Paccot umrunde.

 

Der Kreis schliesst sich noch nicht ganz. Erst begegnen mir zwei Wasserläufe des Ruisseau des Vaunaises und eine einsame Waldhütte unterhalb der Crêt-d’y-Bau und erst eine Viertelstunde später stosse ich auf die Bahnlinie, die ich vor einer Stunde  verschmäht habe. Wer also noch ganz auf die Felsen hinauf fahren möchte, kann dies immer noch nachholen.

 

Ich folge lieber dem Trasse talwärts und winke den Fahrgästen in den vorbei ratternden Bahnwagen zu. Zu meiner Rechten stehen etwas erhöht eine ganze Reihe Ferienhäuser. Der Name dieser Siedlung, Les Saudis, könnte zur Annahme verleiten, dass die Besitzer jeweils mit dem Kamel hier herauf reiten.

 

Bei der Station Haut-de-Caux erwarte ich in wenigen Minuten den nächsten Zug hinunter an den Lac Léman, an dessen Gestaden ich meinen Hunger zu stillen beabsichtige.

 

Caux

Der hoch über dem Genfersee gelegene Kurort, 1054müM, liegt auf dem Gemeindegebiet von Montreux, das seinerseits ebenfalls zu den eher mondänen Reisezielen zählt. Der Ort liegt etwa auf halbem Weg von Montreux hinauf zu den Rochers-de-Naye, die seit dem Beginn des 20. Jhrds. durch eine Zahnradbahn erschlossen sind.

 

Caux, und vorallem das imposante Palace - Hotel und Seminarzentrum - liegt auf einer Hochfläche mit atemberaubenden Blick auf die nähere und weitere Umgebung. Sie wird nicht zu Unrecht „Balkon des Genfersees“ genannt. Von jenseits des grossen Wassers grüssen die Gipfel der französischen Alpen mit dem Mont Blanc.

 

Die Vergangenheit war nicht immer so protzig. Wenige Alphütten standen noch im 19. Jhrd. inmitten der Weiden und dienten den Hirten als Unterkunft und zum Käsen der anfallenden Milch. Die Bauern von Montreux trieben ihr Vieh jedes Jahr hier hinauf zum Sömmern. Anfangs des folgenden Jahrhunderts erfasste die Wanderbewegung immer weitere Kreise der Bevölkerung, die sich aufmachten, ihre Umgebung, und speziell die umliegenden Berggipfel, zu erobern.

 

Bereits 1875 wurde auf dem Plateau des heutigen Caux eine der Hütten zur Herberge um- und ausgebaut. Sie diente den ersten Wanderern und Wanderinnen - oder wie es heute korrekt heissen müsste: den Wandernden - als äusserst einfach eingerichteter Verpflegungs- und Schlafplatz. Dazu kam schon bald der obere Abschnitt der Bahn von Glion nach Caux.

 

Während der Belle Epoque, also der Zeit um die Jahrhundertwende zwischen dem 19. zum 20. Jhrd, welche oft auch Fin de Siècle genannt wird, erlangten das Grand Hôtel de Caux und das Hotel Caux Palace Berühmtheit. Die Adeligen und Betuchten reisten aus der ganzen Welt in Scharen hierher, um sich vom mühsamen Rennen nach Ruhm und Geld zu erholen und dabei gleichzeitig weiter zu rennen.

 

Im Jahre 1946 kam das Palace in den Besitz der Moralischen Aufrüstung, die seit 2001 Initiativen der Veränderung heisst. Sie richtete im Haus ihr internationales Konferenzzentrum ein. Das Grand Hôtel wurde von der Rosenkreuzergemeinschaft ebenfalls als Treffpunkt eingerichtet.

 

Routenprofil

Traumhafte Landschaft hoch über dem Lac Léman
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route