Lac du Vernex

Eckdaten

Von Château-d'Oex nach La Tine

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 9.4 km     auf 374 m       ab 489 m

 

Karte/n 1:50'000 262T

 

Anforderung:

Route

Dort, wo die Strasse vom Berneroberland zum Col des Mosses so richtig zu steigen beginnt, liegt auf der Sonnenseite des Tales der bekannte Tourismus-Ort Château-d’Oex mit ungefähr 3500 Einwohnern. Hierhin lasse ich mich von der Eisenbahn fahren.

 

Von der Station aus folge ich den Bahngeleisen Richtung Westen und steige dann auf Richtung Chalet de Pierre jenseits des Ruisseau des Mérils. Allerdings lasse ich das alleinstehende Gebäude rechts liegen und verlasse das Strässchen bei der spitzen Kehre, um an Les Chenolettes vorbei zu marschieren. Die Fortsetzung des Strässchen besteht aus einem Karrenpfad, der mich in den Schatten spendenden Wald führt.

 

In einer Lichtung treffe ich auf die Alp Pâquier au Lièvre auf dem Rücken der Hügelzunge. Sie bietet mir einen wunderschönen Ausblick auf das Dorf Les Moulins an der Mündung der Torneresse in die Sarine. Erstere hat sich kurz vorher durch die äusserst enge Gorges du Pissot gezwängt, Gut sichtbar sind auch die Skilifte vom Talboden hinauf zum Mont Chevreuils, also auf den Hirschberg.

 

Beinahe ebenaus zieht sich der Weg nun Richtung Rossinière, das ich bei den obersten Häusern des Quartiers La Frasse erreiche. Ganz unten beim Sportplatz steht die Bahnstation, die ich allerdings nicht weiter beachte, um am Cimétière, dem Friedhof, vorbei zur Sarine zu gelangen. Gemäss Karte beginnt hier der Lac du Vernex, ein eher kleiner Stausee zur Gewinnung von elektrischer Energie. Das Wasser wird aber erst in der Zentrale von Montbovon am Lac de Lessoc genutzt. Dorthin gelangt es durch einen 3km langen unterirdischen Stollen.

 

Um die für Wanderer eher unattraktive Strasse zu meiden, weicht der Wanderweg aus und führt durch den Wald hoch über dem Fluss und dem Verkehr zur Hütte Le Carra, um dann parallel zum Torrent des Rix wieder zurück zu kehren. Nach ein paar hundert Metern erreiche ich schliesslich die Haltestelle La Tine der MOB. Eine Wirtschaft ist nicht auszumachen, also steige in den erstbesten Zug. Kommt ja nicht drauf an, in welcher Richtung er fährt!

 

Château-d'Oex

Das Dorf mit dem nur nach einer gewissen Übung fehlerfrei zu schreibenden Namen liegt im Pays-d’Enhaut an der Sonnenseite des Saanetales. Als Dorfbäche gelten die Ruisseaux des Morils, des Tenasses und des Coulaytes, die allesamt von Norden in die Sarine münden.

 

Bis heute prägt die Landwirtschaft den stattlichen Ort. Ihre Schwerpunkte liegen in der Viehzucht und der Herstellung des würzigen Greyerzer Käses. Für die Sömmerung des Viehs verfügt die Gemeinde über ausgedehnte Alpweiden, und die Wälder der Region werden forstwirtschaftlich genutzt. Daneben bieten verschiedene Gewerbe wertvolle Arbeitsplätze, aber deren Bedeutung hat neben dem Tourismus verloren. Einige Sägereien und ein Kieswerk konnten sich neben dem Sektor für Dienstleistungen behaupten. Eng mit dem Tourismus verbunden sind Spezialisten im ruralen Handwerk, wie Scherenschnittkunst, Kupferschmieden und Küfer.

 

Seit 1926 verfügt Château-d’Oex über ein Spital, das in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts durch eine Alters- und Pflegestation erweitert wurde. Schon seit damals liefert eine Solaranlage die notwenige Energie für die Heizung der gesamten Anlage.

 

In der Bezirksschule kann, wer die Primarschule erfolgreich beendet hat, eine weiter führende Ausbildung bis zur Matura absolvieren. Diese berechtigt für ein Studium an irgend einer Universität.

 

Zwar erschienen bereits im auslaufenden 19. Jahrhundert die ersten Touristen in  Château-d’Oex, aber der eigentliche Aufschwung begann erst, als die ersten Züge der Montreux-Oberland-Bahn den Ort erreichten. Die direkte Anbindung an die bekannten Ferienorte am Lac Léman, wie Montreux oder Vevey, brachte dem Ort auch eine signifikante Zunahme der Einwohner. Damals waren die Arbeitsplätze in der Gastronomie noch sehr begehrt. Die Lage auf beinahe 1000 Metern ermöglicht die Ausrichtung sowohl auf winterliche als auch auf sommerliche Aktivitäten. Eine weitere Attraktion bietet der seit 1979 alljährlich stattfindende Internationale Heissluftballon-Wettbewerb. Hier startete Bertrand Piccard 1999 mit dem Breitling Orbiter III zum Nonstop-Flug um die Erde.

 

Routenprofil

Im Hohen Greyerzer-Land
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route