Valanvron

Eckdaten

Von Renan nach Biaufond

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 12.8 km     auf 374 m       ab 668 m

 

Karte/n 1:50'000 232T

 

Anforderung:

Route

Fast zuhinterst im Vallon de St-Imier liegt der Flecken Renan im französisch-sprachigen Teil des Kantons Bern. Nördlich des Dorfes erhebt sich der Montagne du Droit mit der steilen Flanke gegen die Suze, die nach einer spektakulären Doppelklus bei Nidau in den Bielersee fliesst.

 

An der Bahnstation empfängt mich der gelbe Wegweiser, der mich recht stotzig genau diesen Abhang hinauf schickt zu den Höfen von Droit de Renan.

 

Hier schwenke ich nach rechts und wandere nordwärts - beinahe! Ich komme vorbei an etlichen Mini- ja fast Nanowäldchen und durchquere die Combe von Pélu. Offenbar gibt es kein französisches Wort für Mulde - oder fehlt jenes für Schlucht?  Zu meiner Rechten entdecke ich mitten im Feld ein Schulhaus. Ich hoffe, die Kinder hier geniessen ihren Schulweg so, wie ich ihn würde!!

 

Nach etwa 200 Meter Strässchen zweige ich wieder ab durch einen Waldstreifen und nähere mich der Bahnlinie nach La Chaux-de-Fonds. An der Station vorbei durchquere ich den nördlichen Ortsteil von La Ferrière und die Hauptstrasse Nummer 18. Anschliessend steige ich hinab in die Combe du Valanvron. Sie ist das, was ich unter einer Combe verstehe: Tief eingeschnitten mit steilen, felsigen Wänden zu beiden Seiten, auch wenn man keinen Bach sehen kann.

 

Diesem wild romantischen Tobel folge ich nun zum Cul des Prés, einem Weier ohne sichtbaren Zu- oder Abfluss und wohl deshalb mit stark schwankendem Pegelstand, also ein richtiges Loch, wie sein Name sagt, auch wenn’s despektierlich klingt in meinen Ohren.

 

Bevor es in die Roche de l’Aigle geht, zweige ich bei der Gabelung nach links ab und überschreite die Kantonsgrenze. Das schmale Strässchen führt zum sehr abgelegenen Hof Bas des Brandt, endet jedoch dort. Auf dem anschliessenden, stotzigen Zickzack-Weg geht’s weiter hinunter in den tiefen Graben des Doubs, der hier die Grenze zu Frankreich bildet. Anstatt über den Zoll lenke ich meinen Schritt über die östlich gelegene Brücke und erreiche dort das Maison de Biaufond, muss dann jedoch wieder über das Wasser zurück zur Bushaltestelle.

 

Naturpark Doubs

300 km2 weitgehend unberührte Naturräume neben stark von Menschen beeinflusste Kulturlandschaften. So beginnt der Werbetext für den Naturpark Doubs. Leider zählt gerade dieser Fluss zu den Sorgenkindern, denn das Kernstück dieser Natur wird an mindestens vier Stellen gestaut und das Wasser zur Energiegewinnung genutzt. Dieser Umstand hat zur Dezimierung des Roi du Doubs, einer sehr speziellen Barschart, welche nur im Doubs vorkommt, geführt.

 

Vielleicht ist jedoch der Park mit seinen Anliegen, bei denen auch Frankreich jenseits des Flusses mitmacht, die Rettung dieses Königs! Auf den weiten Hochflächen mit ihren vielfältigen Lebensräumen tragen die Anstrengungen der Parkverwaltung jedenfalls bereits erste Früchte. Sie fördert die ortstypischen Pflanzen, wie die selten gewordene Schachblume, indem sie invasive Arten, die sich ungebremst zu vermehren suchen, rigoros bekämpft. Nur so lässt sich der biologische Reichtum dieser Gegend erhalten.

 

Der Park vereint die Schönheiten der Landschaft, ein vielschichtiges kulturelles Erbe mit vielen lokalen Museen und einen naturnahen Tourismus mit einem reichen Angebot an einzigartigen Wanderwegen und einer gepflegten Gastronomie. Dass der Jura auch mit der Uhrenindustrie einiges an Technik zu bieten hat, muss nicht verschwiegen werden.

Denn die Vermarktung typischer, regionaler Produkte darf sich nicht auf den landwirtschaftlichen Bereich beschränken.

 

Ganz besonders muss in diesem Zusammenhang aber doch der Hauptpfeiler der extensiv betriebenen Landwirtschaft, die Zucht der lokalen Freiberger Pferderasse, hervor gehoben werden. Dieses gutmütige und arbeitswillige Pferd wird hier seit dem 15. Jhd. gezüchtet und wurde während sehr langer Zeit in der Landwirtschaft und bei der Armee eingesetzt. Freiberger dienten auch unter französischer Fahne. Leider stellte das Militär etwas andere Anforderungen an ihre Tiere, sodass die Landwirtschaft auf eigene Zuchtlinien ausweichen musste. Dies hat die Freiberger Zucht beinahe zum Erliegen gebracht.

 

Eine weitere Besonderheit des Parks ist die Zusammenarbeit mit dem französischen Parc horloger, was ihm einen grenzübergreifenden Charakter verleiht.

 

Routenprofil

Vielerlei Eindrücke im Jura-Naturpark
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route