Dent de Vaulion

Eckdaten

Von Le Pont nach Vallorbe

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 12.1 km     auf 568 m       ab 776 m

 

Karte/n 1:50'000 251T

 

Anforderung:

Route

Obwohl Le Pont auf Wikipedia nicht existiert, ist es doch so etwas wie das Tor zum Vallée de Joux. Seine Häuser ziehen sich dem Ufer des Lac de Joux entlang am westlichen Fuss des nicht zu übersehenden Dent de Vaulion. Am flacheren Ufer stehen heute ungezählte Wochenend-, Ferien- und neuere Wohnhäuser. Der Ortskern zeugt von schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen, es gibt fast nur noch geschlossene Läden.

 

Ich folge der Uferpromenade Richtung Kirche, zweige jedoch vor dieser auf ein schmales Gässchen ab, das sich recht steil den Hang hinauf quält. Bei der hohen Felswand schwenke ich nach rechts und gelange nach einer halben Stunde zur Alp La Dent. Nun folgen einige weite Kehren bis zur Krete mit dem Alprestaurant Dent de Vaulion. Hier lag, als ich unterwegs war, das Ziel eines Bike-Rennens, und ich wurde gefragt, ob ich mein Bike verloren hätte.

 

Zum Gipfel mit der fantastischen Aussicht rundum ist es nicht mehr weit. Und wenn hier Schnee läge, könnte ich sogar noch ein paar Abfahrten riskieren. Ich lasse es bleiben und folge nach einer Fotopause wieder dem Wanderweg auf der Geländekante.

 

Ganz langsam senkt sich diese hinüber zu den Alphütten La Mâche, Les Frêtes und anderen, bis ich nach links in den Wald abzweigen kann. Nun geht’s steiler hinunter durch den Wald Le Béboux. Bei der Bahnlinie treffe ich auf ein ziemlich einsam gelegenes Haus, das früher wohl einmal einem Bahnwärter als Unterkunft gedient haben mag.

 

Ich quere die Trasse allerdings ein paar hundert Meter weiter östlich durch eine düstere, feuchte Unterführung und trete dann bald auf den weiten, grünen Weidehang hinaus über dem Ort Vallorbe.

 

Zwischen Stadion- und Campingplatz geht’s zur Hauptstrasse am oberen Dorfausgang und weiter durch das höher gelegene Quartier zum Bahnhof, der sich auf einer künstlich erstellten Terrasse befindet. Sein Erscheinungsbild erinnert an die vergangenen Zeiten, als Vallorbe noch internationale Bedeutung genoss.

 

Vallorbe

Der Ort mit knappen 4000 Einwohnern liegt am Flüsschen Orbe zwischen den Gipfeln des Dent de Vaulion auf der südlichen Seite und dem Mont d’Or gegenüber. Bevor die Orbe in die tiefe Schlucht eintaucht, welche sie in weitem Bogen mit dem Mittelland verbindet,  hat sich wohl früher ein See gestaut. Er hinterliess eine breite Talmulde, in welcher das unterirdisch abfliessende Wasser aus dem Vallée de Joux in einer Karstquelle wieder ans Tageslicht tritt.

 

Die Talflanken bestehen aus steilen, felsigen Hängen mit dichtem Wald besetzt. Nach oben schliesst die Crêt des Alouettes mit dem Pass über den Mont d’Orzeires den Talkessel ab. Zuoberst finden wir den Wildpark mit Wölfen, Bären und Bisons. Nach Osten liegt der künstlich angelegte Lac de Day, unmittelbar beim Eingang der bereits erwähnten Gorges de l’Orbe. Das kleine Kraftwerk liefert allerdings nicht genügend Strom, um das ganze Tal zu versorgen.

 

Vallorbe beherbergte seit dem Mittelalter eine blühende Eisenindustrie, von der heute noch das Musée du fer et du chemin de fer zeugen. Der erste Schmelzofen wurde schon 1285 bei La Dernier unweit der Orbe-Quelle gebaut. Initiant war der Prior von Romainmôtier. 200 Jahre später kam eine Hammerschmiede dazu und weitere 200 Jahre darauf die ersten Hochöfen. Das Eisenerz stammte aus der Gegend um den Mont d’Orseires und die Holzkohle aus dem nahen Vallée de Joux, hauptsächlich aus Les Charbonnieres. Die Gegend rund um Le Pont dürfte damals ziemlich rigide abgeholzt worden sein!

 

Entlang des Flusslaufes bis Vallorbe standen ungefähr 20 Eisen verarbeitende Betriebe, die Nägel, Schrauben, Feilen und andere Werkzeuge herstellten. Erst die Gründung einer Werkzeugfabrik leitete die eigentliche Industrialisierung Vallorbes ein. Dazu kamen noch eine Zement-, eine Chlor-, sowie eine Kunstoff-Fabrik. Weltführend in Präzisionsfeilen wurde die 1899 gegründete Usines Métallurgiques de Vallorbe. Die Wirtschaftskrisen im 20. Jhrd. trafen dieses Zentrum ins Mark, was auch an den Schwankungen der Bevölkerungszahl abzulesen ist.

 

Heute haben neben der noch immer bestehenden Feilenfabrik Betriebe der Feinmechanik, Miniatursägen, Elektronikelementen und Angelgeräten ihren Platz gefunden. Zudem spielt der Tourismus eine immer wichtigere Rolle mit der Tropfsteinhöhle, der Festung Pré Giroud, und den Museen.

 

Routenprofil

Zahn mit atemberaubender Aussicht
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route