Tête de Ran

Eckdaten

Von der Vue des Alpes nach La Sagne-Eglise

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 10.7 km     auf 297 m       ab 537 m

 

Karte/n 1:50'000 232T

 

Anforderung:

Route

Wer mit der Bahn oder auf der Autostrasse J20 nach La Chaux-de-Fonds fährt, verpasst den Col de la Vue des Alpes. Folglich nehme ich den Bus und verlasse ihn beim grossen Hotel mit dem gleichen Namen und dem grosszügigen Parkplatz.

 

Mein Weg schlängelt sich hinüber Richtung Petite Corbatière. Fast unvermittelt schwenkt er nach Süden und erklimmt ganz gemütlich den sanften Rücken Derrière Tête de Ran. Dabei passiere ich die Trasse eines Skiliftes, der mit einem deutlichen Knick vom Roche aux Crocs herauf führt.

 

In beinahe gerader Linie steuere ich auf den markanten Kopf zu, kehre aber vor dem kräftezehrenden Aufstieg noch zu einem Trinkhalt im Restaurant ein. Anschliessend steige ich in engem Zickzack zum Funkturm nahe dem Gipfel des Tête de Ran hinauf. Da begegne ich weiteren Schleppliften, aber eigentlich fasziniert mich eher der traumhafte Weitblick von der waldfreien Höhe.

 

Nun folgt der Weg fast ebenaus der Krete. Nach etwa einer halben Stunde treffe ich auf eine Verzweigung und steige hinab in zwei weiten Kehren nach Les Neigeux. Weiter abwärts erreiche ich die Combe des Aulx und dann auf kurvigem Pfad, der sich bemüht, der Topografie zu folgen, zum Relais Paturage du Mont-Dar. Sehr gerne benutze ich die Gelegenheit, nochmals meinen Durst zu löschen.

 

Nach der Pause gehe ich zurück zum kleinen Bach in der Combe des Cugnets. Seltsamerweise schreibt sich der Name des Flüsschens mit Q, aber nach kurzer Strecke und den zwei Zuflüssen Chenaillon und Charbonnière heisst es nicht gerade bescheiden Le Grand Bied.

 

Als solcher tritt der Bach nach der engen Durchquerung des Hügelrückens in das breite Tal La Sagne. Bei der Gabelung kurz vor dem Waldrand muss ich mich entscheiden, entweder die Bahnstation in La Sagne oder die etwas weiter nördlich gelegene in La Sagne-Eglise anzusteuern. Die zweite Strecke ist ein bisschen kürzer, und erlangte meinen Vorzug.

 

La Sagne

Was so sehr nach einem italienischen Teiggericht klingt, ist natürlich auf französisch etwas völlig anderes, selbst wenn ganz in der Nähe der Crêt du Cervelet liegt.

 

Der Ort La Sagne liegt im Vallée des Ponts, also im Tal der Brücken, das sich vom Vue des Alpes über beinahe 20km in südwestlicher Richtung bis Noiraigue, das allerdings 300m tiefer liegt, erstreckt. Das Dorf selber besteht im Grunde lediglich aus zwei über 2km langen Häuserreihen zu beiden Seiten der Strasse. Der flache Talboden ist auf der Höhe der Bahnstation etwa 900m breit und wird durch das Flüsschen Le Grand Bied entwässert. Der Bach endet bei Les Ponts-de-Martel allerdings in einem ausgedehnten Moor ohne oberirdischen Abfluss.

 

Mit nicht einmal 1000 Einwohnern zählt La Sagne zu den kleineren Gemeinden des Kantons Neuchâtel. Die meisten Bewohner sprechen französisch, aber es gibt auch einige mit Deutsch als Muttersprache. Das Leben ist durch die Landwirtschaft geprägt, wobei Milchwirtschaft und Pferdezucht überwiegen. Daneben gibt es auch einige Arbeitsplätze in einer Möbelfabrik und in Betrieben der Uhrenindustrie in La Chaux-de-Fonds und im lokalen Kleingewerbe. Die Torfstecherei im grossen Sumpfgebiet Bois des Lattes südwestlich von Les Ponts-de-Martel wurde vor Jahrzehnten aufgegeben.

 

Weit abseits der grossen Verkehrsachsen, der Verbindung von La Chaux-des-Fonds nach Neuchâtel über den Vue des Alpes, die J20 oder die Bahnline der SBB, die jedoch grösstenteils durch einen Tunnel verläuft, ist das Tal lediglich durch die Schmalspurbahn des Regionalen Eisenbahnverbunds an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Diese Linie wurde bereits im Jahre 1889 eröffnet, seither aber mehrfach modernisiert. Heute verkehren moderne FLIRT-Züge von Stadler Rail.

 

Der Tourismus beschränkt sich hauptsächlich auf die Wanderer, welche hier ein ausgedehntes Netz an wunderschönen Wegen und Pfaden sowie etliche Einkehrmöglichkeiten antreffen, Biker, die sich überall tummeln, sowie Ski- oder Snowboard-Fahrer, welche im Winter das bescheidene Pistennetz bei La Corbatière bevölkern. Natürlich bietet auch das Schneeschuhwandern im Talboden und auf den beiden Hügelzügen einzigartige Erlebnisse.

 

Routenprofil

Wanderung zur Auflauf-Form
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route