La Tourbière

Eckdaten

Von Tramelan nach Les Breuleux

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.4 km     auf 249 m       ab 117 m

 

Karte/n 1:50'000 222T / 223T

 

Anforderung:

Route

Das stattliche Dorf Tramelan liegt zuhinterst im Tal der La Trame am Fusse des Montagne du Droit. Ich erreiche den Ort von Tavannes aus mit der Schmalspurbahn der CJ. Trotz der geringen Höhe von knappen 1000 müM betreibt Tramelan auf der Schattenseite des Tales ein überschaubares Wintersportgebiet.

 

Ich verlasse den Zug beim Bahnhof fast mitten im Dorf und folge dann den Wegweisern zur Hauptstrasse. Im Zentrum schwenke ich nach rechts, um beim grossen Parkplatz nach Les Gérines abzuzweigen. Von da kann ich wunderbar den scheinbar träge kreisenden Windräder auf dem Mont Crosin bei der „Arbeit“ zusehen. Bei gutem Wind drehen sie etwa 20mal pro Minute. Wenn ich eine Flügellänge von 50-60m annehme, ergibt das eine Umlaufgeschwindigkeit am Fügelende von über 400km/h.

 

Bei der Rechnerei bin ich fast bis Le Cernil gelaufen, wo ich nach Westen schwenke und die Strasse nach Saignelégier überquere. Schnurgerade geht’s über die Ebene und hinter einer stattlichen Hecke gelange ich zum ausgedehnten Moor, in welchem bis ins letzte Jahrhundert Torf gestochen wurde. Heute steht das gesamte Gebiet unter Schutz, und von den Eingriffen ist nicht mehr viel zu sehen. Natürlich wächst Torf nicht in 50 Jahren nach - wenn überhaupt, aber die Flora und Fauna lassen sich kaum mehr etwas anmerken.

 

Am anderen Ende des Sumpfes quert der Weg die Bahnlinie und die Haltestelle La Chaux-des-Breuleux ist nicht mehr weit. Ich bin jedoch noch nicht so müde, dass ich den weiten Bogen durch Les Chaux nicht auch noch schaffen könnte. Das Gebiet ist völlig eben und zeigt eine Landschaft, die einem für länger in bester Erinnerung bleiben wird.

 

Schliesslich treffe ich auf die ersten Häuser von Les Breuleux, mit etwa 1500 Einwohnern sozusagen dem Hauptort des Tales. Die Landwirtschaft ist auch heute noch Lebensgrundlage der Einheimischen, wenn auch in der Zwischenzeit ein bescheidener Tourismus betrieben wird.

 

Torf

Wenn in einem Moor viele Pflanzen absterben und unter Ausschluss von Sauerstoff sich nur unvollständig zersetzen können, entsteht als erste Stufe Torf. Dieser Ausdruck stammt aus dem althochdeutschen  zurf oder zurba, womit ein Rasenstück gemeint war. Sehr nah verwandt ist auch das englische turf. Allen gemeinsam ist die Verbindung zur Wurzel, die ursprünglich stechen, spalten reissen - französisch tirer, englisch tear - bedeutete. Deshalb nannte man die Tätigkeit zur Gewinnung von Torf oder Turpen auch stechen.

 

Wo die Bodenbeschaffenheit die Ansammlung von stehendem Wasser erlaubt, also in Flussauen oder Senken, werden diese seichten Tümpel oder Weier mit der Zeit durch abgestorbene Pflanzenreste verlanden. Dieser Vorgang zur Bildung von Torf verläuft äusserst langsam. Im Durchschnitt dürfte der Zuwachs etwa 1mm pro Jahr betragen. Bekannte Moore dürften deshalb zwischen 5000 bis 10’000 Jahre alt sein.

 

Als erstes entsteht nährstoffreiches Niedermoor mit entsprechendem Niedermoortorf. Je weiter sich dessen Oberfläche durch das Wachstum vom stehenden Grundwasser entfernt, desto tiefer sinkt der pH-Wert des Wassers, es wird also sauer. Darin sind nur noch wenige Nährstoffe und kaum mehr Sauerstoff gelöst, sodass die Zersetzung der pflanzlichen Substanzen gebremst oder gar gestoppt wird. In dieser Umgebung gedeihen nur noch ganz speziell angepasste Pflanzen, wie das Torfmoos, Sauergräser und Besenheide.

 

Bis tief ins 18. Jhrd. wurden grosse Moorflächen durch Entwässerung in Gräben und das nachfolgende Abbrennen kultiviert. Um den Stich rationell mit Maschinen zu ermöglichen werden also die Moore als Naturflächen grossräumig zerstört.  Die Regeneration, wie sie in etlichen Ländern durch die erneute Vernässung praktiziert wird, geschieht natürlich nur ganz langsam. 

 

Torf als Brennstoff wegen der mühsamen Gewinnung und der langen aufwendigen Trocknung und schliesslich wegen des relativ niedrigen Brennwertes heute kaum mehr beliebt. Der niedrige pH-Wert, also der Säuregehalt, macht ihn zudem aggressiv, was die Korrosion von Öfen stark beschleunigt. Die Torfasche enthält immer noch einen hohen Anteil an unverbranntem Material, weshalb sie lange nachglüht. Trotz diesen Nachteilen wird Torf in schottischen Whisky-Brennereien als Brennstoff geschätzt, weil der stark riechende Rauch dem Destillat eine besondere Duftnote verleihen.

 

Routenprofil

Torfstechen ist für das Moor verheerend
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Das Wetter auf der Route