Tariche

Eckdaten

Von Saint-Brais nach St-Ursanne

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 12.8 km     auf 203 m       ab 6790 m

 

Karte/n 1:50'000 222T / 223T

 

Achtung: Eventuell ist die Fähre beim Hotel ausser Betrieb. Dann müsste man der Strasse folgen.

 

Anforderung:

Route

St-Brais ist sozusagen das östliche Tor zu den Franches-Montagnes, die sich bis nach Les Bois kurz vor La Chaux-de-Fonds erstrecken. Die etwas über 200 Einwohner sind hoch über der Schlucht des Tabeillon zu Hause und haben fast 2km zur Bahnstation zu laufen. Deshalb bin ich mit dem Bus von Glovelier herauf gefahren.

 

Ich mache mich also ausgeruht auf den Weg nach Césai, einen Ort mit zwei Bauernhöfen. Der schmale Weg ist stotzig und nicht sehr häufig begangen. Aber die Markierung ist noch da, und verschiedene Knochenfunde belegen, dass hier schon Neandertaler vorbeikamen.

 

Noch weiter unten, ich habe schon 400 Höhenmeter hinter, bzw. über mir, steht der Hof Le Poye. Da ich nicht zu Köhlerin will, zweige ich hier nach rechts ab und gelange allmählich an die Gestade des Doubs.

 

Bald wir aus dem Weg ein Strässchen, das mich gefangen hält: Links fliesst der Bach und rechts zieht sich ein steiler, bewaldeter Abhang. Also gehe ich weiter, es ist ja angenehm schattig. Ein Bad im kühlen Doubs reizt mich heute jedoch auch wegen der Farbe des Wassers nicht besonders. Quellfrisch sieht anders aus. Vielleicht liegt’s am Wetter?

 

Nach einer engen Biegung erreiche ich das Hotel Tariche, bekannt für seine Fischgerichte. Das lasse ich mir nicht entgehen, und ich werde auch prompt belohnt. Anschliessend setze ich mit der Fähre gegen ein bescheidenes Entgelt über den Bach und folge dessen linksseitigem Ufer bis zur Brücke bei den Sportplätzen von St-Ursanne.

 

Für eine Besichtigung des ehrwürdigen Städtchens kann ich auch den Umweg über die berühmte Nepomuk-Brücke und dahinter die fantastischen Stifts-Kirche aus dem 12. Jahrhundert wählen. Ausserdem habe ich Lust auf einen erfrischenden Cidre, bevor ich den recht weiten Weg zum höher gelegenen Bahnhof aufsteige. Er schmiegt sich eng an eine bedrohlich wirkende Felswand, aber es passiert heute nichts Besonderes.

 

Der Doubs

Der Doubs entspringt am Fusse des Mont Risoux in der Nähe des französischen Grenzdorfes Mouthe nördlich des Lac de Jux. Er fliesst zuerst nach Nordosten und durchquert Pontarlier, bevor er in den Lac des Brenets mündet. An dessen unterem Ende fällt das Wasser über eine etwa 27m hohe Felsrippe. Dieser Wasserfall, der "Saut du Doubs", ist in dieser Region eine einmalige Sehenswürdigkeit. Hauptsächlich auf der Schweizerseite fällt das Ufer des Sees etliche Meter fast senkrecht ab. Ein besonders geformter Felskopf trägt nicht ganz zu Unrecht den Namen "Tête de Calvin".

 

Das ehemals saubere Quellflüsschen fliesst meist ruhig mit etwa 5km/h dahin und misst an den breitesten Stellen weniger als 20m. Der Wasserstand schwankt hingegen äusserst stark wegen der vielen Staustufen, deren Schleusen je nach Strombedarf und Pegelstand geöffnet, bzw. geschlossen werden. Neben einem hohen Eintrag von Düngemitteln aus der Landwirtschaft dürften diese Schwankungen verantwortlich sein am Rückgang des einstmals sehr häufig vorkommenden Fisch, der nirgendwo sonst in der Schweiz heimisch ist. Der 15 - 22cm lange Rois du Doubs, wie der spezielle Barsch genannt wird, ist bis auf wenige Exemplare verschwunden. Damit wurde auch die Existenzgrundlage etlicher sehr abgelegener Hotelbetriebe zerstört, welche sich auf die vielen Fischer eingestellt hatten.

 

Leider sehr spät - vielleicht zu spät - hat der Schweizerische Fischereiverband vor zwei Jahren reagiert und versucht nun, zusammen mit dem mitschuldigen Frankreich die Wasserführung zu stabilisieren und die Wasserqualität so schnell wie möglich wieder zu verbessern. Diese Massnahmen sollen es dem nachtaktiven Fisch wieder ermöglich, in den Doubs zurück zu kehren und sich hier wieder zu vermehren. Dies ist auch dringend nötig, denn im Jahre 2012 konnten noch ganze 52 Exemplare dieses sehr geschätzten Speisefisches gezählt werden.

 

Nach 62km beschreibt der Doubs kurz vor Saint-Ursanne eine Kehre um beinahe 180° und strebt nun in westlicher Richtung der Landesgrenze entgegen, die er so lange selber dargestellt hat. Beim Dörfchen Brémoncourt verlässt er die Schweiz endgültig und mündet schliesslich bei Montbéliard in die Saône. Diese Mündung liegt lediglich 90km von der Quelle entfernt, obwohl sein Wasser bis dahin über 450km zurück gelegt hat.

 

Routenprofil

Ein fast vergessenes Bijou - der Doubs
Enthält alle obigen Informationen
JW14 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 720.3 KB

Das Wetter auf der Route