Lac des Taillères

Eckdaten

Von La Brévine nach La Brévine

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 12.1 km     auf 251 m       ab 251 m

 

Karte/n 1:50'000 241T

 

Anforderung:

Route

Bevor sich der Neuenburger Jura gegen Frankreich hin verflacht, zieht sich das Tal von La Brévine parallel zur Landesgrenze. Das malerische Seelein ist gerade mal 45ha gross und nur 7m tief. Über dessen Entstehung kursiert eine Legende, die besagt, dass der See einfach so eines nachts da war und den Wald unter sich „begraben“ hatte.

 

Für den erholsamen Rundgang starte ich in La Brévine und folge für etwa 400m der Strasse nach Le Locle. Dann schwenke ich nach links und gelange so zur Verzweigung bei Chobert. Da der See zu meiner Linken liegt, zweige ich nochmals links ab und spaziere entlang dem Fusse des Armont gemütlich von Gehöft zu Gehöft.

 

Wer Saft in den Beinen hat, leistet sich bei L’Ecrenaz den ungefähr stündigen Umweg zur Grenze auf dem Hügelrücken und kehrt dann zurück, um beim Punkt 1053 wieder auf meinen Weg zu stossen. Etwa 30 Minute habe ich aber auch gebraucht bis dahin.

 

Nun überquere ich das Tal und die Hauptstrasse und treffe am etwas ausgefransten Ende des Sees an dessen Gestade. Ein schmaler Pfad markiert das Ufer zwischen Wald und Wasser. Ab und zu höre ich einen Traktor auf der leicht erhöhten Strasse vorbei fahren, oder es knattert ein aufgemotztes Motorrad, aber ansonsten herrscht hier nur Ruhe und beinahe himmlischer Frieden.

 

Etwa in der Hälfte trifft der Weg auf ein Strässchen, das ich aber schon bald wieder verlasse, um durch den lockeren Baumbestand empor zu steigen auf die Höhe von Les Cottards. Dort empfängt mich wieder ein Fussweg, der mich Richtung Dorf führt. Die wenigen Höhenmeter reichen aus, um einen schönen Ausblick auf das Tal zu bekommen. Im teilweise sumpfigen Talboden erkenne ich etliche Dolinen. Diese eingestürzten Höhlen sind typisch für diese Gegend, schliesslich habe ich auch keinen oberirdischen Abfluss des Lacs entdeckt.

 

Die letzten Meter laufe ich auf der Strasse von Fleurier herauf und gelange so wieder nach La Brévine mit der markanten Kirche und der Bushaltestelle.

 

La Brévine et Environs

La Brévine ist schweizweit bekannt durch sein ganz besonderes Klima. Dieses hat dazu geführt, dass man die Gegend auch als Schweizerisches Sibirien bezeichnet.

 

Das Bauerndorf liegt auf gut 1000müM in einem Hochtal zwischen den Juraketten nördlich des Neuenburger Sees. Im westlichen Teil dieser geschlossenen Synklinalen entsteht jeweils im Winter, wenn kalte Luft über dem schmalen Tal liegen bleibt, weil sie von keinem Wind weggeblasen wird, ein Kaltluftsee, welcher den äusserst flachen Lac des Taillères rasch zufrieren lässt. Die Temperaturen liegen bei diesen Wetterverhältnissen häufig unter -30°C. Die tiefste je in der Schweiz von einer offiziellen Station gemessene Temperatur herrschte hier am 12. Januar 1987 mit -41.8°C.

 

Auf den Höhen südlich des Vallée de la Brévine liegen, eingebettet in ausgedehnte Fichtenwälder mit mächtigen Stämmen, saftige Jurahochweiden. Diese werden während er warmen Jahreszeit bestossen, um das Gras aus dem Tal im langen Winter verfüttern zu können.

 

Der zweitgrösste See des Kantons Neuchâtel, der Lac des Taillères, ist knappe 2km lang und etwa 250m breit. Sein Wasser, aus einigen unsichtbaren Quellen, kleinen Rinnsalen und von Niederschlägen gespeist, füllt die tiefste Mulde des fast rundum durch Hügel geschlossenen Tals. In der breiten Mulde liegen verstreut einige Gehöfte mit dem Namen Les Taillères. Sie haben dem See den Namen gegeben.

 

Sein Abfluss geschieht unterirdisch durch den porösen und kalkhaltigen Seegrund. Nachdem das Wasser ein verzweigtes Höhlensystem durchlaufen hat, tritt es erst 6km weiter südlich als Karstquelle der Areuse im Tal der Grünen Fee wieder ans Tageslicht. Eingesackte Höhlen des Untergrundes sind an der Oberfläche durch die dabei entstandenen Dolinen (Etonnoirs) gut auszumachen.

 

Die Karsthöhlen im nahen Le Locle können besucht und bestaunt werden. In früheren Jahren wurden darin unterirdische Mühlen und Sägereien mit dem darin fliessenden Wasser betrieben. Sie geben einen guten Einblick und die dunkle Welt des Kalkgesteins im Jura.

 

Routenprofil

Deutliche Spuren der letzten Eiszeit
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route