Réclère

Eckdaten

Von Bressaucourt nach Damvant (Ajoie)

 

Marschzeit 5h

 

Strecke 18.8 km     auf 648 m       ab 576 m

 

Karte/n 1:50'000 222T

 

Anforderung:

Route

Wie hingen wir doch an den Lippen des Lehrers, wenn er uns von den Sauriern erzählte. Wir hinterfragten die schauerlichen Schilderungen nicht, die Bilder in unseren Köpfen hätten dies wahrscheinlich nicht überlebt! Im Préhisto-Parc bei Réclère sind die urtümlichen Wesen auferstanden und haben von ihrer furchteinflössenden Art nichts eingebüsst.

 

Ich starte meine Tour in Bressaucourt und folge dem Wanderweg in allgemein südlicher Richtung. Es geht spürbar aufwärts durch den Wald. In weiter Schleife erreiche ich kurz vor der Passhöhe des Montvoie die Rodelbahn in einer Waldlichtung, die wohl auch Skigebiet ist.

 

Oben schwenke ich nach rechts und folge der Krete bis zum Grenzstein Nummer 544. Diese imaginäre Linie begleitet mich entlang der Peute Côte. Für einen knappen Kilometer dringe ich in französisches Gebiet ein, kehre aber wieder auf die Krete und die Grenze zurück. Zu meiner Rechten dehnt sich ein grosser Trichter aus, welcher durch zahlreiche Quellbäche ausgeschwemmt wurde. Das Wasser versickert allerdings kurz vor dem nächsten Dorf im durchlässigen Untergrund.

 

Auf dem Weg hinab in die Combe de Fol treffe ich auf die grosse Vacherie Dessus, zu der auch eine Kapelle gehört. Auf der anderen Seite lockt auf dem Faux d’Enson ein Aussichtsturm. Dieser kurze Abstecher lohnt sich!

 

Das Dörfchen Roche-d’Or durchquere ich auf der Hauptstrasse - eine andere gibt es nicht! Unterhalb der Ruine zweige ich jedoch ab in den Wald, in welchem ich vom Weltgeschehen nichts mitbekomme. Im Sattel vor dem nächsten Hügelrücken liegt die ausgedehnte Anlage um die Tropfsteinhöhle von Réclère. Dazu gehört auch ein Campingplatz.

 

Nach der Führung in die Höhle, einem Rundgang durch den Park und einer Erfrischung im Restaurant führt mich der Wanderweg ganz sachte abwärts durch das Gehölz ohne gefährliches Getier zum Strässchen. Auf diesem erreiche ich das Dörfchen Damvant, wo ich nur noch auf das Postauto warten muss.

 

Grotte und Préhisto-Park

Der Ort steht für ein einzigartiges Erlebnis sowohl in einer mehrere tausend Jahre alten Tropfsteinhöhle als auch in einem schier authentisch angelegten Saurier-Park gleich nebenan.

 

In der Unterwelt mit unzähligen Stalagmiten und Stalaktiten fühlt sich der Besucher wohl wie seinerzeit Jules Verne auf seiner Reise zum Mittelpunkt der Erde. Diese Grotte wurde 1886 entdeckt, aber bereits vorher war das Trou de Fahy unter den Anwohnern bekannt. In diesem Loch liess sich allerhand unliebsamer Müll bis hin zu Tierkadavern einfach und endgültig entsorgen. Erst als Lumpensammler zur Aufstockung ihres erbärmlichen Einkommens in der Grube nach Knochen für die Düngerproduktion wühlten, wurden die prächtigen Tropfsteine gefunden. Nach dem Unfall eines mit abgehauenen Stücken beladenen Fuhrwerks, wurde die Höhle allgemein bekannt.

 

Nun kamen die Höhlenforscher und machten die Höhle auch für gewöhnliche Besucher begeh- und erlebbar. Die hier stehenden und hängenden Tropfsteine wurden durch im Sickerwasser enthaltenen Kalk gebildet und wachsen in 100 Jahren um etwa einen Zentimeter. Durch die geschickte Beleuchtung entstehen Bilder, die an der Oberfläche nicht möglich sein.

 

Wer glaubt, in dieser ewigen Dunkelheit könnten keine Lebewesen gedeihen, der irrt. Etwa 100 Meter unter dem Boden liegt ein kleiner See von einem gewaltigen Stalagmiten überragt. Im Wasser dieses Tümpels leben winzige Süsswasserkrebse!

 

Auf einem Rundgang durch den angegliederten Park erleben wir im Zeitraffer die Entwicklung der Tierwelt von den ältesten Amphibien über die teils gewaltigen Reptilien - Dinosauriern - bis zu den ersten Säugetieren. Aufmerksame Besucher erkennen vielleicht sogar den einen oder anderen Dino aus dem berühmten Film Jurassic-Park, der aber nicht hier gedreht wurde.

 

Vor etwas weniger als 100 Millionen Jahren starben diese in unzähligen Arten vorkommenden Echsen innert relativ kurzer Zeit aus. Heute glaubt man zu wissen, dass ein gewaltiger Vulkanausbruch oder noch eher der Einschlag eines Meteoriten das Erdklima derart verändert hat, dass die Dinos nicht überleben konnten.

 

Routenprofil

Reise in die Unterwelt und in die Vergangenheit
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route