Regenberg

Eckdaten

Von Erschwil nach Meltingen

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 8.4 km     auf 510 m       ab 372 m

 

Karte/n 1:50'000 223T

 

Anforderung:

Route

Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, als ich mich aufmache von Erschwil im Solothurner Jura nach Meltingen zu wandern - über den Regenberg.

 

Von Zwingen im Laufental fahre ich mit dem Bus nach Erschwil und verlasse schon bald die Passwangstrasse, um in einer spitzen Kehre die Hochfläche Morbach zu erklimmen. In weitem Zickzack steige ich, meist neben dem Strässchen, am Hof vorbei in den Chalmbrunnen. Neben mir erhebt sich das (oder der?) Hochstelleli. Er braucht nicht zu grinsen, wenn ich jetzt schon schwitze, denn mein höchster Punkt überragt ihn um ganze 5m.

 

Vorerst jedoch nähere ich mich Schritt für Schritt dem abgelegenen Hof Käsel inmitten einer langgezogenen Waldlichtung. Hinter den Gebäuden ragt er gen Himmel, der Gipfel der Horüti mit 912müM. Die letzte Steigung misst noch etwa 100 Meter und ist im Nu geschafft. Die wunderschöne Aussicht ist allerdings durch die umstehenden Bäume eingeschränkt.

 

Der Krete entlang steige ich nach einer längeren Verschnaufpause in östlicher Richtung ganz gemächlich abwärts und bin froh um den Schatten unter den Bäumen, der Aufstieg hat mich doch etwas mehr in Wallung gebracht, als ich das erwartet hätte. Unten im Tal des Möschbachs quält sich die Fahrstrasse in ungezählten Kurven bergwärts. Sie folgt dabei der unregelmässigen Topografie und trifft schliesslich mit mir auf dem Meltingerberg ein.

 

Nach einer ausgiebigen Pause im Gasthaus mit den orangefarbigen Wänden ziehe ich die Schuhbändel wieder straff und folge erneut den gelben Wegweisern. Der Weg führt erst in der gleichen Richtung weiter, in welcher ich angekommen bin, schwenkt dann aber brüsk nach Norden und zielt auf eine kleine Senke zwischen dem Hinger Regenberg und dem Melchhüttenberg. Von da aus habe ich den Regenberg gerade vor mir samt einem Funkturm obendrauf.

 

Der Wegweiser zeigt aber auf einen kleinen Bach, der ziemlich steil die Nordflanke des Hügels hinter sich bringt. Der Pfad folgt ihm in engen Kehren bis beide am unteren Waldrand mein angestrebtes Ziel erblicken. Es sind die Häuser von Meltingen, das sich mit seinen Neubauquartieren Chapf  und Wolfloch schon weit den Hügel hinan in die Landschaft gefressen hat.

 

Wo der Bach endgültig in den Untergrund verschwindet, heisst meine Strasse Hauptstrasse und führt mich direkt zur Bushaltestelle „mitten“ im Dorf.

 

Meltinger Mineralwasser

Bereits in der Mitte des 15. Jhrds. sind die Mineralquellen sowie das dazu gehörende Bad bei Meltingen bekannt. Franz Haffner empfahl um die 1600 die gute Wirkung des Wassers gegen "müde Glieder, erkaltete Nerven, blöden Magen und für die Verdauung". In späteren Jahren soll es sogar noch gegen Kinderlosigkeit geholfen haben. Das brachte dem Kurbad zusätzlich einen weiteren grossen Zulauf.

 

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde die "Mineralwasser Aktiengesellschaft Bad Meltingen" aus der Taufe gehoben. Im Gasthof des Bades gab es fortan natürliches Mineralwasser aus eigener Quelle zu trinken. Dieses kam als "Silberquell" in eigens hergestellten Flaschen auf den Tisch. Erst ab 1935 trug es den Namen "Meltingen Mineralwasser" und die Firma wurde in "Heilquellen AG" umbenannt.

 

Nach langen Untersuchungen konnte in diesen Jahren auch eine zweite, unteririsch gefasste Quelle angezapft werden. Sie lieferte schon damals 400 bis 500 Minutenliter. Es enthält jedoch zu viele Mineralien für die verschiedenen Süssgetränke, und auch das oberirdisch gefasste Quellwasser muss speziell wegen des hohen Kalkgehaltes aufbereitet werden.

 

Als erste Limonade kam das Meltingen Citro 1928 auf den Markt. Das später entwickelte Meltina Orange enthielt 4% Orangensaft und wurde auf grossfläcchigen Plakaten von Celestino Piatti und Ernst Inas fleissig beworben. Daneben entstanden auch die Marken Hiob und Grape.

 

Nach jahrzehntelanger Durststrecke gelang in den 50er Jahren mit der Lancierung des Sport-Kola der Durchbruch und etwa 10 Jahre später trugt die eigens dafür gegründete Velomannschaft "Tigra-Meltina" den Namen in die ganze Welt hinaus.

 

Wenig später startete die Abfüllung des amerikanischen Seven-Up und erhielt sogar den ersten Preis für weltweit beste Abfüllung von 7-Up.

 

Unter dem Dach der Sibra-Holding entstand das damalige Hip-Getränk Sinalco, aber eine Änderung der Lebensmittelverordnung im Jahre 1990 versetzte der Produktion den Todesstoss. Übrig geblieben ist das reine Mineralwasser.

 

Routenprofil

Mineralreiches Wasser im Jura
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Das Wetter auf der Route