Col du Pilouvi

Eckdaten

Von La Neuveville nach Cressier

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 12.6 km     auf 569 m       ab 564 m

 

Karte/n 1:50'000 232T

 

Anforderung:

Route

La Neuveville ist ein malerisches Städtchen am oberen Bielersee. Sein kompakt gebauter Kern bietet dem Besucher vielerlei Einblicke und Eindrücke. Allein die Hauptgasse mit dem stattlichen Brunnen und dem „Roten Turm“ über dem Torbogen ist ein Besuch wert.

 

Ich verlasse den Ort in direkter Linie zu den Reben am Jurasüdhang und schwenke bei Rochettes ab Richtung Château du Schlossberg. Dann tauche ich ein in die äusserst enge Combe du Pilouvi, die sich das kleine Flüsschen Vaux geschaffen hat. Sie ist nicht so bekannt wie die mächtigeren Schwestern weiter östlich, aber nicht minder eindrücklich. Der Wanderweg nimmt eine etwas andere Route und stösst schon weiter unten auf den Bach.

 

Wo das Gelände wieder offener und übersichtlicher wird, liegt Lignières. Es bildet einen wunderschönen Kontrast zum Städtchen am See. Ich folge der Strasse nach Südwesten und gewinne bald an Höhe.

 

Bevor ich jedoch in den Wald trete, schaue ich nochmals über die Schultern und blicke hinaus in die weite Ebene mit dem Zihlkanal und dem Jolimont dahinter und der gewaltigen Raffinerie-Anlage davor. Der Serroue ist über tausend Meter hoch, aber mir reicht schon die Métairie du Haut, an der ich nicht einfach vorbei laufen kann!

 

Nach der willkommenen Pause mache ich mich wieder auf den Weg. Auf der Rückseite des Serroue liegen in einer sanften Mulde die Höfe von Lordel. Von hier aus hier folge ich dem Strässchen - ab etwa der Streckenhälfte der Strasse - nach Enges. Die Neubausiedlung breitet sich auf der sanften Kuppe des L’Eter gegen den Waldrand hin aus, in respektablen Abstand zum altehrwürdigen Dorfkern.

 

Hier knickt mein Weg nach Osten an der zerstreuten Häusern vorbei und senkt sich dann spürbar auf schmalem Pfad durch den Wald hinunter gegen das Dorf Cressier. Es schmiegt sich unterhalb der ausgedehnten Rebhänge an die Flanke der Jurakette, an deren Fuss die Geleise der Jurasüdfuss-Linie sowie die Autobahn A5 verlaufen. Ein einzigartiger Abschnitt, reihen sich doch auf den 30km von La Neuveville bis St-Aubin ganze 16 Anschlusswerke. Das gibt es wohl nur in der Schweiz!

 

Die Bahnstation liegt gleich unterhalb des stattliches Schlosses ist nicht zu verfehlen.

 

Raffinerie Cressier

Die Tamoil-Raffinerie in Collombey schloss im Jahre 2015 ihren Betrieb, und seither ist diejenige in Cressier zwischen dem Bieler- und dem Neuenburgersee die grösste derartige Anlage in der Schweiz. Betrieben wird sie von Varo Energy, einer Firma die ihre Geschäfte mit Raffinerien, Pipelines und im grossen Handel mit Erdölprodukten macht. Sie hat ihren Sitz in Cham, und ihr Tätigkeitsgebiet liegt zur Hauptsache in Westeuropa.

 

In Cressier beansprucht die Fabrik ein Gelände von 74 ha, die vielen Geleise des Güterbahnhofs nicht eingerechnet. Pro Tag werden hier von 270 Angestellten durchschnittlich 50’000 Barrel verarbeitet. Ein Barrel entspricht in den USA 159 Litern. Dies ist etwa ein Viertel der in der Schweiz verkauften Erdölprodukte. Das Rohöl kommt vom Hafen Fos-sur-Mer bei Marseille über die Pipeline Européen-Sud in die Schweiz.

 

Nach dem Bau der Raffinerie auf der zugeschütteten Thielle starteten die Firmen Shell und Gulf Oil im Frühjahr 1966 den Betrieb. Zwanzig Jahre später übernahm Shell die Aktien der Gulf Oil und war damit alleinige Besitzerin der Anlage. Wenige Jahre später startete die neu erstellte Entschwefelungsanlage, aber die Produktion konnte dennoch nicht durchstarten.

 

Die letzte Besitzerin, die Petroplus, musste aus finanziellen Schwierigkeiten im Jahre 2012 die Produktion einstellen, weil kein Rohöl mehr vorhanden war. Einem Gemeinschaftsunternehmen aus Investoren, Händlern und Unternehmern war es zu verdanken, dass die Raffinierung bereits nach einem Monat wieder aufgenommen werden konnte.

 

Seither produziert die Firma wieder Leicht- und Mitteldestillate, wie Benzin, Diesel, Mischdiesel, Heizöl und Kerosin (Flugbenzin) und ist heute voll ausgelastet. Der Abtransport dieser Produkte erfolgt ab LKW-Rampe auf der Strasse aber auch mit Spezialwaggons auf der Schiene. Verarbeitet wird hauptsächlich schwefelarmes Rohöl.

 

Solange die Zufuhr des Rohöls über die französische Pipeline möglich ist, sieht die Raffinerie optimistisch in die Zukunft.

 

Routenprofil

Von zuoberst hinunter an den See
Enthält alle obigen Informationen
JW44 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 689.3 KB

Das Wetter auf der Route