Mt. du Droit

Eckdaten

Von Courtelary (Val de St-Imier) nach Tramelan

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.4 km     auf 521 m       ab 33 m

 

Karte/n 1:50'000 232T

 

Anforderung:

Route

Das Tal der Suze, welche bei Biel in die Aare fliesst, heisst Val de St-Imier. Es verläuft „hinter“ dem Chasseral und zählt zu den bekannteren Wandergebieten, wohl deshalb, weil der angrenzende Mont Crosin den grössten Windpark der Schweiz beherbergt.

 

Von Courtelary aus erklimme ich die etwa 400 Meter hinauf zur Côte du Droit. Der Weg führt durch typischen Jurawald mit vielen Fichten, stotzig und kräfteraubend, und ich bin froh, dass mich oben auf dem Rücken die Bise de Cortébert erwartet. Dies ist ein Wirtsbetrieb wie er jurassischer nicht sein könnte, obwohl ich mich noch immer im Kanton Bern befinde.

 

Unterwegs schweift mein Blick immer wieder über die Schulter zurück auf die Dörfer unten in der Talsohle und dahinter den langgezogenen Rücken des Chasseral. Da scheint auf den ersten Blick die Welt noch in Ordnung zu sein. Einen zweiten Blick will ich nicht riskieren!

 

Um nach Tramelan zu gelangen nehme ich nach der wohlverdienten Pause in der Bise (deutsch etwa wie Küsschen) den kürzesten Weg. Er verlässt das Strässchen nach einem knappen halben Kilometer und ist, auch wenn nicht immer gut sichtbar, doch ausgeschildert. Er führt durch lichte Baumbestände in den Wald auf der Nordseite des Hügelzuges durch die Pré Limenan.

 

Erst geht’s ganz gemächlich abwärts, wird dann aber etwas steiler, bis ich die Häuser des ausgedehnten Ortes sehen kann. Zur Linken fällt ein Gebäude sofort auf, es ist die gewagte Architektur des Centre Interrégional de Perfectionnement, kurz CIP. Eine Einrichtung der Schweizerischen Uhrenindustrie für Weiterbildungskurse und -seminare.

 

Nach wenigen Minuten treffe ich gleich beim Bahnübergang auf den Bahnhof bei der Kirche. Es gibt im Dorf aber noch drei weitere Haltestellen, die Bahn ist hier also sozusagen auch ein Tram. Vielleicht deshalb Tramelan?

 

Tramelan

Auf 900müM liegt in einer weiten Talmulde des Flüsschens La Trame hinter der „zweiten“ Jurakette der Ort Tramelan. Im Süden erstreckt sich der lange Hügelrücken des Montagne du Droit mit dem grössten Windpark der Schweiz und im Norden machen sich die Franches-Montagnes breit.

 

Diese leicht gewellte Landschaft ist reich gegliedert mit moorigen Senken, meist ohne sichtbaren Abfluss und kleineren Hügelkuppen aus Kalkstein. Dazwischen liegen ausgedehnte Hochweiden mit den stattlichen Fichten, die sich einzeln oder in kleinen Gruppen auf den Wiesen verteilen. Hier fühlen sich nicht nur Rinder und Kühe wohl, sondern häufig treffen wir auch Pferde-Stuten mit ihren Fohlen an - manchmal tragen sie sogar kleine Glocken.

 

Mit über 4500 Einwohnern zählt Tramelan zu den grössten Gemeinden des Berner Juras. Fast 90% davon sprechen französisch, und den Rest teilen sich Deutsch- und Italienischsprechende. Im ausgehenden 20. Jhrd. nahm die Bevölkerungszahl kontinuierlich ab, aber in den letzten zehn Jahren blieb sie einigermassen konstant.

 

Im 19. Jhrd. prägte die Landwirtschaft das Leben in und um Tramelan. Zudem wurde im nordwestlich gelegenen, grossen Moor La Tourbière zeitweise Torf gestochen, was heute aus Gründen des Naturschutzes verboten ist. Danach löste die aufkommende Uhrenindustrie einen wirtschaftlichen Aufschwung aus, der die gesamte Gegend erfasste. Auch Tramelan erlebte eine Blütezeit, bis im Jahre 1970 die einsetzende Krise der Uhrenindustrie durch hohe Verluste an Arbeitsplätzen unzählige Gemeinden in die Misère riss. Heute verdienen nur noch wenige Spezialisten ihren Lebensunterhalt in der Uhrmacherei.

 

Eine wichtige Stellung nimmt heute eine Werkzeugmaschinenfabrik ein. Weitere Arbeitsplätze bieten Unternehmen der Elektronik und Feinmechanik an. Ausserdem besitzt Tramelan ein interregionales Forbildungszentrum, das 1991 eröffnet wurde, um arbeitslosen Uhrmachern neue Horizonte zu eröffnen. Daneben gibt es aber noch immer eine bedeutende Landwirtschaft mit Viehzucht und MIlchwirtschaft. Die Pferdezucht hat unter der Abschaffung der Train-Einheiten der Armee und der Mechanisierung der Landwirtschaft arg gelitten.

 

Routenprofil

Ein Tal bemüht sich, nicht vergessen zu gehen
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Das Wetter auf der Route