Mollendruz

Eckdaten

Von Montricher Stn. auf den Col de Mollendruz

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 9.4 km     auf 804 m       ab 300 m

 

Karte/n 1:50'000 251T

 

Anforderung:

Route

Der Col du Mollendruz ist einer der bekanntesten Übergänge vom Mittelland über die Jurakette ins Vallée de Joux. Da hier nur wenig Niederschlag fällt, Weidetiere und Menschen aber dennoch mit genügend Wasser versorgt werden müssen, treffen wir allenthalben auf offene oder im Boden eingelassene Zisternen, die als Vorrat dienen.

 

Die Bahnhaltestelle von Montricher liegt über einen Kilometer ausserhalb des Ortes. Ein gelber Wegweiser zeigt mir die Richtung zu diesem. Wer sich durch die malerischen Häuser nicht aufhalten lassen möchte, geht geradeaus über die Strasse und steigt ab Champet die weite Kehre des Strässchen abkürzend durch den Wald in die Höhe. Ich folge der Geländekante parallel zur Combe de la Verrière auf schmalem Pfad.

 

Auf knapp 1400 müM trete ich hinaus auf eine langgezogene Lichtung mit lockerem Baumbestand und ab und zu unsicherem Wegverlauf, aber wenn ich die Richtung einhalte, kann ich das Alprestaurant Châtel nicht verfehlen. Voraussetzung ist aber, dass ich bei der Weggabelung kurz vor dem höchsten Punkt nicht abzweige.

 

Nach der kurzen Pause und vielen Gedanken zum jurassischen Wald und den vielen bei uns eher seltenen Pflanzen, wie den unterschiedlichsten Orchideen, nehme ich das letzte Teilstück unter die Füsse. Es führt fast ohne Weg, lediglich einer Spur folgend, exakt nach Norden an einer weiteren Wasserfassung vorbei wieder in dichteren Wald.

 

Ein weiterer Wurzelpfad löst ein kurzes Stück Strässchen ab und führt mich wieder auf eine Lichtung. Mittendrin steht das Chalet du Mollenddruz, eher ein Stall als ein Chalet, wie ich es verstehe.

 

Ein paar Waldparzellen liegen verstreut auf den Weideflächen. Sie erinnern mich an Eisberge auf dem Ozean, nur dass diese hier nicht wegschwimmen. Zwischen ihnen hindurch erreiche ich schliesslich wenige Meter neben dem Gasthaus und dem ausgedehnten Parkplatz die Passstrasse mit der Bushaltestelle. Der Fahrplan erlaubt es mir, im Restaurant vorher noch wenigstens den Durst zu löschen.

 

Bière

Nicht etwa das Malzgetränk ist hiermit gemeint, sondern das Dorf am Fusse des Waadtländer Jura mit knapp 2000 Einwohnern. In dieser Zahl nicht mitgerechnet sind Hunderte von Soldaten, die in der Kaserne von Bière jährlich ihre Kurse absolvieren.

 

Zum 25qkm grossen Gemeindegebiet gehören sowohl die der Jurakette vorgelagerten Ebenen als auch die Jurahöhen bis zum Mont Tendre mit dem bewaldeten Steilhang an der Südseite. Die Quellen der Aubonne und der Toleure zählen ebenfalls dazu. Wenig mehr als die Hälfte der Fläche besteht aus Wald und offenen Gehölzen mit einem überwiegenden Anteil an Fichten. 37% werden landwirtschaftlich genutzt, und nur etwa 6% der Fläche sind überbaut. Der kleine Rest ist unproduktiv, dazu gehört auch der ganze Waffenplatz mit Panzerpisten, Schiessanlagen und anderem mehr. 

 

Die Bewohner dieser mittelgrossen Gemeinde des Kantons Waadt sprechen mehrheitlich französisch, aber in den letzten Jahren kamen etliche weitere Sprachen dazu, wie portugiesisch oder osteuropäische Idiome.

 

Zu Beginn des 20. Jhrds. prägte die Landwirtschaft das Dorf. Neben der Milchwirtschaft auf den ausgedehnten Juraweiden gab es auch verbreitet Viehzucht und in den Ebenen zum Genfersee Ackerbau. Diese Wirtschaftszweige wurden unterstützt durch kleingewerbliche Dienstleistungsbetriebe, wie eine Schmiede, eine Wagnerei und einen Schreiner. Die Wasserkraft der Aubonne trieb auch eine Mühle, Sägereien sowie eine Gerberei. Trotz der guten Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr mit der Bahnlinie nach Morges und die Strassen, existieren die Papierfabrik und die Skifabrik nicht mehr. Das Kies- und Betonwerk der Holcim spielt jedoch noch immer eine wichtige Rolle.

 

Der bedeutende Waffenplatz geht zurück auf das Jahr 1822, als das Plateau Sur Champagne als Übungsgelände für grössere Truppenverbände benutzt wurde. Später entstand ein Stützpunkt für Artillerie- und mechanisierte Infanterie-Einheiten, der kurz vor dem Ersten Weltkrieg von der Eidgenossenschaft übernommen wurde.

 

Routenprofil

Wunderschöner Aufstieg durch typischen Jurawald
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route