La Sorne

Eckdaten

Von Bassecourt nach Undervelier

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 10.2 km     auf 509 m       ab 452 m

 

Karte/n 1:50'000 223T

 

Anforderung:

Route

Die Sorne hat sich die Mühe gemacht, gleich zwei hintereinander liegende Jurakämme zu durchstossen. Ihre erste Klus ist die Gorges du Pichoux, die sie zusammen mit ihrem Seitenfluss Ruisseau du Tchaibez, geschafft hat, und die zweite folgt unmittelbar darauf nördlich von Undervelier.

 

Meine Wanderung beginnt in Bassecourt an der Autobahn A6 gelegen, bei der Bahnstation inmitten des stattlichen Dorfes. Nach der Querung der Geleise ziehe ich südwärts an einen winzigen Golfplatz vorbei dem nahen Wald zu. Dort fängt der Weg merklich zu steigen an und erklimmt in einigen weiten Kehren über die Côte de Frénois die Höhe des Hügelkamms. Dabei begegne ich einigen engen Kerben, die wohl von kleinen Bächen ausgespült worden sind, aber heute nicht mehr fliessen. Oben bei der Krete liegt eine weite Waldlichtung mit der Alp Frénois.

 

Kurz vor dem höchsten Punkt schwenke ich jedoch nach rechts und steige Richtung Westen hinab zur Ferme La Jacoterie. Von da an geht’s felsig und stotzig abwärts. Der beträchtliche Höhenunterschied bis zur Sorne am Grunde der Klus zwingt den Weg in einen engen Zickzack, der gehörig in die Beine fährt!

 

Bei der Strasse wende ich mich nach links und folge dem Bachlauf entgegen in die enger werdende Schlucht hinein. Bei Les Forges bleibt kaum mehr Platz für einen separaten Fussweg, aber nach wenigen Metern kann ich die Strasse wieder verlassen. Leider liegt die Grotte de Sainte-Colombe mit kirchenähnlicher Bestuhlung auf der anderen Seite von Strasse und Wasserlauf. Die beidseitigen Fluhen drängen bis ans Ufer des Bachs.

 

Ich lasse die bedrohlichen Felswände hinter mir und wandere gemütlich aufwärts nach Undervelier. Dabei passiere ich die beiden Zuflüsse Miéry von Westen und den bereits erwähnten Tchaibez von Osten. Unmittelbar bei der Kirche finde ich auch schon die Bushaltestelle, aber ich möchte vor der Abfahrt noch meinen Hunger im nahen Restaurant Croix Blanche stillen.

 

Le Ruisseau

Die Sorne entspringt bei Bellelay mit dem wunderschönen ehemaligen Kloster und durchfliesst kurz nacheinander zwei Juraketten um sich nach 31km bei Delémont mit der Birs zu vereinen, der sie etwa einen Viertel deren Wassermenge zuführt.

 

Nachdem sie das Petit Val durchflossen hat, knickt sie bei Sornetan fast unvermittelt nach Norden und durchbricht die Jurakette der Montagne de Moutier. In der Gorges du Pichoux erscheinen an den Seitenwänden die typisch geschichteten und aufgefalteten Felsschichten des Faltenjuras. Im 2km langen Engnis fällt die Sorne um 200 Höhenmeter ab und fliesst deshalb äusserst schnell.

 

Nun folgt das schmale Längstal mit dem kleinen Dörfchen Undervelier. Hier erhält die Sorne Zuwachs von beiden Seiten. Aus Osten fliesst der  Folpotat, welcher auch Ruisseau de Soulce (Sulzbach) heisst, zu und wenige Meter später folgt aus Westen der kurze Miéry. Zusammen haben die drei die nächste Klus durch die etwa 500 Meter hohe Kette Le Mont geschaffen.

 

Unmittelbar neben der Strasse liegt die Grotte de Sainte Colombe (der heiligen Taube). Sie misst 26m in der Breite und führt 30m in den Berg hinein. Die 7m Höhe erreicht sie nur gerade beim „Eingang“. Der Abri, auf deutsch Balm, Unterstand oder Schutz, ist durch Erosion wahrscheinlich schon während der Jura-Auffaltung entstanden.

 

Ganz hinten entspringt eine bescheidene Karstquelle, deren Wasser wundersame Heilkräfte nachgesagt wird. Das Rinnsal quillt über einen Stalagmiten und mündet in ein ein flaches Becken. Das Kruzifix mitten in der Öffnung ist der heiligen Kolumba von Sens geweiht. Jedes Jahr findet seit Jahrhunderten am 15. August eine Wallfahrt an diesen Ort statt.

 

Mitten in der Klus, bei Les Forges, besteht noch eine allerdings nicht mehr gebrauchtes Infanteriefestung aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Sorne passiert dieses ungerührt und erreicht nach einer Richtungsänderung Bassecourt, wo sie weitere Zuflüsse verschluckt. Sie mäandriert, wie sie sich seit je gewohnt ist, vorbei an Courfaivre und Courtetelle, bis sie Delémont erreicht. Ausserhalb des Ortes mündet sie in die etwas mächtigere Birs und fliesst mit dieser Basel zu.

 

Routenprofil

Einfache, aber anspruchsvolle Wanderung im Faltenjura
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route