Gorges de Covatanne

Eckdaten

Von Baulmes nach Ste- Croix

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.5 km     auf 593 m       ab 160 m

 

Karte/n: 1:50'000 241T / 251T

 

Achtung: Das Museum CIMA in Ste-Croix ist wegen Umbauten bis 2024 geschlossen. Ausserdem ist der Weg durch die Schlucht gesperrt!

 

Anforderung:

Route

Die Schlucht führt von Ste-Croix steil hinab über die "vorderste" Hügelkuppe des Juras nach Vuiteboeuf, was etwa bedeutet, dass hier Ochsen und Stiere gehütet wurden. Meine Wanderroute führt jedoch dem Flüsschen entlang aufwärts und startet nicht in Vuiteboeuf, sondern in Baulmes. Das ist ein verträumtes Dörfchen auf dem Schuttkegel der Baumine. Sehenswert ist neben dem Ortsbild mit etlichen hübschen Fassaden vor allem die Kirche.

 

Von hier gelange ich in nordöstlicher Richtung geradewegs zum Waldrand, dem ich folge und folge und folge. Zu meiner Rechten begleitet mich der Bach und hindert mich am Verlaufen. Bevor ich nach Vuiteboeuf komme, zweige ich bei einer kleinen Lichtung, in welcher Kies abgebaut wird, nach links ab und gewinne bald an Höhe. Nach einem weiten Bogen um den Hügelrücken herum treffe ich auf den schäumenden und laut rauschenden Bach, der durch die imposante Schlucht herunter stürzt. Diesem Bachlauf entlang steige ich nun immer höher hinauf, mal näher am Wasser, mal etwas weiter entfernt.

 

Wenige Minuten nach einer kleinen Brücke, über die ich die Talseite wechsle, steht die Kläranlage, dank welcher das Wasser in der Schlucht so sauber herunter plätschert. Etwas weiter oben trete ich hinaus auf sanft gewellte Weiden mit Kühen, die mich neugierig mustern und deren ebenso sanfte Blicke mich begleiten bis ich zur Bahnlinie stosse, die fast den gleichen Weg hinter sich hat wie ich. Sie führt auch von Baulmes herauf. Also folge ich ihr bis zur Station Ste-Croix.

 

Nach dem Besuch des Musikautomaten-Museums CIMA empfehle ich für den Rückweg unbedingt die Fahrt hinab nach Baulmes. Das Bähnchen schaut auf eine reiche Vergangenheit zurück und rumpelt und ruckelt gemütlich an Furcht erregenden Felswänden vorbei. Durch den teilweise lichten Baumbestand erhascht man traumhafte Ausblicke in die Ebene hinunter, die ganze Fahrt ist also ein einmaliges und äusserst eindrückliches Erlebnis.

 

CIMA

Das vor wenigen Jahren völlig neu gestaltete Museum CIMA (Centre Internatio-nal de la Mécanique d'Art) befindet sich wenige 100m vom Bahnhof entfernt an der Rue de l'Industrie und beherbergt die 200-jährige Geschichte der Herstellung mechanischer Musikinstrumente in Sainte-Croix.

 

Um sich in der dargebotenen Vielfalt zurecht zu finden, werden Führungen in verschiedenen Sprachen angeboten. Sie starten jeden Tag, ausgenommen montags, jeweils um 10:30, 14:00 und 15:30 Uhr und kosten für Erwachsene bescheidene CHF 14.--. Ein Besuch in diesem liebevoll und abwechslungsreich gestalteten Museum ist, wenn man schon mal da ist, ein Muss. Vor allem die sehr detailliert geformten, musizierenden Figürchen verströmen einen mystischen Reiz, dem sich kaum jemand entziehen kann. Ich denke da im Besonderen an die zwitschernden Vögelchen und die poetisch tanzenden Puppen.

 

Zu Beginn führt der Rundgang durch eine Mechanikerwerkstatt anfangs des 20. Jahrhunderts und lässt uns staunen, wie es möglich war, solche Kunstwerke mit aus der heutigen digitalisierten Welt schon fast archaisch anmutenden Werkzeugen und Geräten herzustellen. Im anschliessenden Saal wird dem Besucher der Ablauf dieser Herstellung erklärt. Die Musikdosen dürften uns allen noch in bester Erinnerung sein, auch wenn sie durch den MP3-Player und das iPhone nachhaltig ins zweite Glied verdrängt sein dürften.

 

Die geräumigen Ausstellungsräume mit den unzähligen Uhren, Spieldosen und Musikautomaten lassen aber auch den abgebrühtesten Kopfhörer-Freak auf-horchen, falls er für Anmut und leise Töne noch etwas übrig hat.

 

Der nächste Raum stellt vergleichsweise den Ballenberg der Feinmechanik dar. Die Firmen Bolex (nicht zu verwechseln mit Rolex), Thorens und Hermes waren einst weltweit führend in der Herstellung von Schreibmaschinen, Grammofonapparaten und ähnlichen Geräten, während im Saal nebenan mittlere und grosse mechanische Musikinstrumente, die scheinbar ganz von selbst spielen, zu bewundern sind. Ältere Semester erinnern sich noch gut an die zauberhaften Orgeln auf der Chilbi.

 

Den Abschluss bilden Exponate der Sammlung von Claude und Solange Marchal aus der Fabrikation der Firma Reuge. Die beiden haben die originell vorgestellten Musikautomaten in jahrelanger Arbeit zusammen getragen. Heute hat sich die Firma Reuge gezwungenermassen auf den Englisch sprechenden Weltmarkt ausgerichtet und seine Produkte modernisiert. Nach uns Ewiggestrigen haben diese aber dadurch an Reiz und Anmut verloren.

 

Routenprofil

Von der Zivilisation verschonte Schlucht
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route