Combe Tabeillon

Eckdaten

Von St-Brais nach Glovelier

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 9.8 km     auf 157 m       ab 617 m

 

Karte/n: 1:50'000 222T

 

Anforderung:

Route

 

 Ich fahre ich mit dem Bus nach St-Brais und steige dem Strässchen folgend hinab zur Bahnhaltestelle Bollement. Ich hätte bis hierher auch den Zug nehmen können!

 

Gleich beim Dienstgebäude empfängt mich der Wanderweg und führt mich hinunter zum Etang de Bollement. Dieser ist häufig bis in den Frühling hinein zugefroren, ich würde aber die Tragfähigkeit der Eisdecke nicht ausprobieren. Ich erfreue mich an dem hübschen Weiher, der sich fast scheu in die versteckte Kuhle duckt.

 

Der Weg folgt nun dem kleinen Bach bis zum Tagesziel. Er hat wahrscheinlich einen grossen Teil der Arbeit geleistet, diese malerische und kaum bekannte Schlucht zu schaffen.

 

Nach einem markanten Knick um eine schroffe Felskante herum wird der Abstieg gemütlicher und der Weg nicht nur flacher, sondern auch breiter. Ich befinde mich nun auf der linken Bachseite, und das sanfte Gurgeln und Plätschern begleitet mich durch die Cote des Arches. Auf Schweizerdeutsch tönt das äusserst ordinär, auf Französisch sind damit allerdings die vielen Bögen gemeint, die der kleine Tabeillon beschreibt.

 

Ein weiterer Felsriegel stellt sich dem Flüsschen weiter unten in den Weg. Aber mit einem schmalen Durchfluss hat es auch dieses Hindernis gemeistert. Dann muss ich aufpassen, dass ich bei der Weggabelung den unteren nehme, der mich nach ungefähr einer Viertelstunde zu einer kleinen Brücke führt. Hier kann ich mich entscheiden, den Weg bis nach Glovelier weiter zu gehen, oder bei der nahen Haltestelle den Zug zu nehmen. Anhalten tut hier auf alle Fälle jeder Zug, macht er doch im engen Tobel eine Spitzkehre: Er fährt vorwärts in die Haltestelle ein und verlässt sie rückwärts wieder. Der Lokführer stellt nicht nur die Weiche sondern wechselt auch den Führerstand.

 

Nun ist aus dem Weg ein Strässchen geworden, das wieder einmal die Talseite gewechselt hat, und ich höre bereits die Fahrzeuge auf der nahen Autostrasse.

 

Fast am anderen Ende des Dorfes Glovelier finde ich den Bahnhof. Hier fahren Züge der SBB und der Chemin de fer du Jura.

 

St-Ursanne

Das historische Städtchen liegt im engen Tal des Doubs unterhalb des auffälligen Knies in Richtung Porrentruy am rechten Flussufer. Nördlich steht der stolze Mont Terri und im Süden der Ausläufer des Clos du Doubs. Die Flanken dieser Juraketten sind steil und meist bewaldet. Sie lassen kaum Platz für eine flächenmässige Entwicklung, denn der Talgrund ist höchstens 200m breit. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, zählt Saint-Ursanne mit etwa 700 Einwohnern zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Jura.

 

Wirtschaftlich spielt der beschauliche Ort heute keine Rolle mehr, auch wenn hier im 18. und 19. Jahrhundert noch ein Eisenwerk mit Hochofen betrieben wurde. Das teilweise leer stehende Industriequartier einige hundert Meter flussabwärts zeugt noch von der Bedeutung dieser Anlage. Heute sind noch ein Kalkwerk, das an den nahen Hängen deutliche Narben hinterlässt, und eine Schmiede für Nichteisenmetalle ansässig. Ansonsten bieten neben den Dienstleistungsfirmen wie Bank und Post nur noch die üblichen Handwerks- und kleineren Gewerbebetriebe Arbeitsplätze an.

 

Stark an Bedeutung hat allerdings der Tourismus gewonnen, denn die Umgebung von Saint-Ursanne bietet eine wunderschöne Landschaft für Menschen, die dem alltäglichen Stress entfliehen möchten. Auch das Städtchen selber hat einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Häuser sind im alten Stil gut erhalten und bilden eine wunderschöne Einheit ohne die andernorts störenden modernen Gebäude, welche Fortschritt verkünden sollten.

 

Nicht verpassen sollte der Besucher die alt ehrwürdige und sorgfältig restaurierte Basilika im romanischen Baustil. Sie stammt aus dem 12. - 14. Jahrhundert und ist folglich fast so alt wie die Eidgenossenschaft. Das Südportal gehört zu den bedeutendsten Bauwerken dieses Stils in der Schweiz. Das Kirchenschiff entstand etwas später und zeigt bereits gotische Détails. Ein Erdbeben im Jahre 1356 zerstörte den Kirchturm, sodass er in der Mitte des 15. Jahrhunderts wieder aufgebaut werden musste.

 

Während der Reformationswirren hielt Saint-Ursanne dem Bischof von Basel die Treue, obwohl es sich dadurch von den meisten anderen jurassischen Gemeinden distanzierte. Die Franzosen räumten daraufhin die Kirche aus und brachten die Kunstschätze sowie die Glocken nach Frankreich. Nur die Büste des Heiligen Kolumban blieb hier.

 

Beim Stadttor an der Brücke über den Doubs wacht aber seit 1729 der Brückenheilige Nepomuk. Er soll die aus Buntsandstein gefertigte wuchtige Brücke beschützen, was ihm bis heute ganz gut gelungen ist.

 

Routenprofil

Was ein kleines Bächlein fertig bringt!
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Das Wetter auf der Route