Les Cerniers

Eckdaten

Von Undervelier nach Bellelay

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 9.6 km     auf 651 m       ab 252 m

 

Karte/n 1:50'000 222T

 

Anforderung:

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um zu merken und begreifen, dass Fornet-Dessous höher liegt als Fornet-Dessus. So habe ich das im Französisch-Unterricht nicht gelernt! Aber wir waren auch nie im Jura damals.

 

Ich starte in Undervelier, am nördlichen Eingang (oder Ausgang!) der Gorges du Pichoux und folge dem Wanderweg in allgemein westlicher Richtung dem Flüsschen Le Miéry entgegen. Es geht zügig aufwärts und dann schwenkt meine Route unvermittelt nach links, wieder hianab zum Bachlauf.

 

Auf der anderen Talseite erklimme ich die Talflanke Côte de Rebévelier in weiten Kehren. Nach etwa zwei Dritteln überschreite ich die Kantonsgrenze zwischen Jura und Bern und erreiche nach weiteren Höhenmetern den Ort mit dem gleichen Namen. Trotz der französischen Schreibweise wird hier mehrheitlich deutsch gesprochen.

 

Jetzt folgt der Wanderweg dem Strässchen nur noch sachte bergwärts, dafür bin ich der brennenden Sonne ausgesetzt. Beides macht mich schwitzen! Aber bald treffe ich auf das etwas grössere Dorf Les Cerniers, dem ersten Scheitelpunkt der Route.

 

Folglich geht’s jetzt wieder abwärts nach Fornet-Dessous, dahinter steht jedoch schon die Haute de Béroie im Weg. Die Krete dieser Welle ist noch etwas höher, aber die Spur führt durch die Delle zwischen den zwei höchsten „Gipfeln“ hindurch. So markant wie die Twin Peaks bei San Francisco sind sie aber nicht!

 

Auf der Südseite senkt sich der Weg wieder durch dichteren Wald und bietet sogar eine Notunterkunft für total Erschöpfte. An einen Zusammenhang mit der Psychiatrie-Klinik am Fusse des Hügels glaube ich nicht.

 

Von oben bietet sich ein interessantes Bild über die alte Klosteranlage Bellelay mit dem einst dazu gehörenden Ökonomiegebäude auf der anderen Strassenseite. Beim Parkplatz finde ich die Bushaltestelle.

 

Gorges du Pichoux

Die Jurawelle zwischen Undervelier und Souboz wird durchbrochen vom kleinen Flüsschen la Sorne. Der Name Gorges du Pichoux bedeutet Schlucht der tausend Quellen. Ob es grad so viele sind, weiss ich nicht, ich habe sie nicht gezählt, und einige wohl nicht einmal gesehen. 

 

Als ich das letzte Mal da war, bestand noch ein Wanderweg durch die an einigen Stellen wirklich malerische Klus. Leider muss der Wanderer und die Wanderin etliche Meter mit der Fahrstrasse vorlieb nehmen, aber ab den alten Werkhallen bei Blanches Fontaines kann man auf einen lauschigen Pfad ausweichen.

 

Der Weg führt kaum merklich aufwärts zu einem kleinen Stausee, der zwischen den steilen und schroffen Felswänden nicht grösser sein könnte. Nach Regentagen tropft und sprudelt Wasser aus unzähligen Spalten im Kalkgestein, was wohl zu diesem Namen geführt hat. Gegen Ende des Winters, wenn Schmelzwasser an kälteren Tagen wieder gefriert, bietet sich ein wunderschönes Bild mit Eiszapfen aller Formen und Grössen.

 

Der Lac de Vert scheint tatsächlich grün, wenn sich das Sonnenlicht, das um die Mittagszeit nur für kurze Momente bis hier herunter strahlt, im Wasser bricht. Ein zweiter Bach beeilt sich von der einen Flanke herab, bei diesem Schauspiel auch mitzumachen.

 

Allein dieses kurze Wegstück führt mir vor Augen, welche immense Arbeit die Sorne geleistet hat, dieses Wunderwerk zu schaffen. Der Hügel erhebt sich beidseits um die 300 Höhenmeter und fletscht eindrücklich die Zähne. Wenigstens sehen die Felsbänder fast so aus, als könnte er jederzeit zupacken. 

 

Der Weg endet jenseits der Kantonsgrenze zwischen Jura und Bern bei einem der drei Wasserfälle. Hier trifft man ab und zu auch auf Fischer, die jedoch eher die mystische Stimmung als abends die gefangene Forelle im Teller geniessen, obwohl diese aus dem frischen Wasser hervorragend schmecken sollen.

 

Routenprofil

Erwandern und erleben einer urtümlichen Landschaft
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route