Blauen

Eckdaten

Von Kleinlützel nach Nenzlingen (Laufental)

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 17.3 km     auf 681 m       ab 765 m

 

Karte/n 1:50'000 213T

 

Anforderung:

Route

Grenzen verlaufen meist einer topografischen Linie, sei dies ein Flusslauf oder eine Hügelkrete. Wo dies nicht zutrifft, fanden wohl in Zeiten vor unserem Kalender irgendwelche - meist kriegerische - Auseinandersetzungen statt, bei denen dem Unterlegenen Gebiete abgerungen werden konnten. Was der Schweiz, oder der damaligen Eidgenossenschaft zum Landzipfel bei Rodersdorf verholfen hat, ist mir nicht bekannt. Vielleicht hat ja auch noch die Kirche mitgepokert, gibt es doch in dieser Gegend eine ganze Reihe ehemaliger Klöster.

 

Ich starte meinen „Feldzug“ in Kleinlützel bei Laufen und steige anfangs recht steil hinauf zur Kapelle auf dem Berg. In einigen Schlenkern gelange ich durch eine Art „unvollendete“ Klus das langgezogene Hauenloch. Dem nördlichen Waldrand entlang erklimme ich die Challhöchi, und wenig später treffe ich auf die Strasse am Challpass. Sie verbindet Laufen an der Birs mit dem Dörfchen Burg im Leimental.

 

Der Südflanke des Brunnebergs entlang steige ich sachte aufwärts zur Krete beim Mätzerlechrüz, einem massiven Wegkreuz. Die Weitsicht ist von hier etwas eingeschränkt, aber immerhin reicht der Blick bis nach Frankreich und den Dörfern mit den seltsamen Namen, wie Liebenswiller oder Wollschwiller. Fast nördlich ist immerhin noch das Kloster Mariastein zu erkennen.

 

Die Krete führt mich unverirrbar weiter zum Blauenpass. Hier treffen gleich mehrere Wanderwegrouten zusammen: Durch den Chälegrabe nach Hofstetten, nach Südwesten nach Blauen und eine Hangroute hinab nach Nenzlingen. Dorthin möchte ich auch, habe mich jedoch für den Kretenweg entschieden. Dieser ist unwesentlich länger, und ich verspreche mir doch noch den einen oder anderen Blick ins Laufental hinunter.

 

Erst beim Solboden schwenke ich nach rechts und gelange auf den Blattepass. Hier und auf den nächsten Metern gibt es wieder viele Möglichkeiten, zu wählen. Mich locken weder Pfeffingen noch die Eggfluh, deshalb ziehe ich am Chuenisberg vorbei angenehm abwärts nach Nenzlingen, das ich vom Funkturm auf dem Chremer bereits ausgemacht habe.

 

Laufental

Das Laufental erstreckt sich entlang der Birs von Basel bis zur Sprachgrenze an der Klus von Soyhières. Es umfasst eine Fläche von etwa 90 Quadratkilometern und 13 Gemeinden. Die grösste unter ihnen ist Laufen mit ungefähr 5500 Einwohnern. Es dürfte auch die bekannteste sein, schliesslich hat sie dem Tal ihren Namen gegeben. Daneben nimmt sich Burg im Leimental jenseits des Blauen mit gut 250 Einwohnern sehr bescheiden aus.

 

Verantwortlich für das Gezerre zwischen Basel und Bern um das Laufental trägt Napoleon, denn gerade hier begann das Eindringen der Franzosen auf das Gebiet der damaligen Eidgenossenschaft. Anschliessend an die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813, bei der Napoleon eine entscheidende Niederlage hatte einstecken müssen, marschierten Soldaten seiner verbündeten Gegner Österreich, Russland und Preussen Richtung Frankreich. Unter gewaltigem Druck erlaubte Basel die Überquerung des Rheins für 80’000 Infanteristen und den Vormarsch durch das Gebiet des Fürstbistums.

 

Als Dank für diesen Entschluss gewährte der Wiener Kongress den Baslern die Ausdehnung die vorwiegend katholischen Dörfer des Birsecks. Das Gebiet des ehemaligen Bistums benötigte hingegen eine neue, starke Führung, welche die militärische wichtigen Pässe und Klusen zu verteidigen wusste. Basel kam nicht in Frage, also wurde dieses Mandat den Bernern zugehalten.

 

Das Schloss Angenstein bildet von Basel her das Tor zum Jura und Basel hatte andere Pläne, und zu viele Katholiken und zu viele Bauern hätten nicht in das städtisch ausgerichtete Konzept gepasst. Also übernahm Bern die Herrschaft über das gesamte Tal bis vor die Tore Basels.

 

Erst als der Jura im Jahre 1979 selbständiger Kanton wurde, bekam das nun vom Kanon Bern abgetrennte Laufental die Gelegenheit, sich einem angrenzen Kanton anzuschliessen. In einer ersten Abstimmung entschied sich eine knappe Mehrheit für Bern, aber bald kam heraus, dass die Berner diesen Urnengang gezinkt hatten. Also erfolgte eine Wiederholung und diese kippte den Entscheid, und das Laufental wurde dem Kanton Basellandschaft zugeschlagen.

 

Routenprofil

Ruhige Tour in recht ruhigem Landesteil
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route