Ankenballen

Eckdaten

Von Waldenburg nach Langenbruck

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.0 km     auf 754 m       ab 587 m

 

Karte/n 1:50'000 213T

 

Anforderung:

Route

 Recht anstrengende Wanderung aber leicht zu bewältigen für Wanderer, die nicht gleich bei jedem Blick in die Tiefe den Knieschlotteri kriegen. Der Weg durch die Wälder rund um den Ankenballen beim Oberen Hauenstein bietet vor allem im Herbst wunderbare Bilder.

 

Der Start erfolgt in Waldenburg, das man früher von Balsthal her mit einer Schmalspurbahn erreichen konnte. Heute existiert nur noch der Abschnitt von Norden her.

 

Nach kurzem, stotzigem Aufstieg gelange ich von Waldenburg (543) zur rekonstruierten Schlossruine. Sie stammt aus dem Mittelalter und diente wohl nicht zuletzt auch der Überwachung des bedeutenden Passes über den Hauenstein. Etwas weiter oben erreiche ich die Krete der Gerstelflue auf etwas mehr als 900müM. Wer nun jemanden zum Plaudern hat, merkt kaum, dass es immer noch weiter über ruppige Pfade und auf schmalen Gräten aufwärts geht zur Lauchflue, dem höchsten Punkt der Wanderung. Sie bietet einen traumhaften Blick über eine äusserst vielfältig gegliederte Landschaft mit dem unübersehbaren Ankenballen mittendrin. Fragen Sie mich jetzt nicht, woher dieser seinen seltsamen Namen hat. Vielleicht ist es seine Form - vielleicht gründet er auf einer Sage. Ich weiss es nicht.

 

Der langgezogenen Geissflue folgend gelange ich zum Spitzenflüeli und hinab in die Kerbe des Chilchzimmer-Sattels. Hier finde ich noch militärische Zeugen aus dem Ersten Weltkrieg, als auch dieser heute unwichtige Übergang bestens bewehrt war. Der Wanderweg teilt sich bald und gestattet den Nimmermüden den Aufstieg zur fast 1100m hohen Belchenflue. Alle anderen wählen den Durchgang zwischen Ruchen und Dürstelberg. So treffen sie ohne grosse Anstrengung auf das Strässchen zum Gasthaus Dürstel. Wie der Name sagt, ergreifen wir die Gelegenheit, um den Durst zu löschen, oder je nach Zeitplan auch grad den Hunger zu stillen. 

 

Der Rest ist schnell erklärt: Parallel zum Lauf des Dürstelbachs ziehe ich auf halber Höhe des Erzenberges gemütlich hinab nach Langenbruck.

 

Ruine Waldenburg

Hoch über der engsten Stelle des Tales steht die Ruine der ehemaligen Burganlage Waldenburg. Die Stelle auf dem langen, schmalen Felsrücken mit dem Namen Rehag überwacht das Schloss unter anderem auch die schon damals wichtige Passstrasse über den Oberen Hauenstein, fast 200m höher als diese. Noch heute finden wir grosse Mauerreste, die durch die steilen Hänge auf drei Seiten äusserst gut geschützt war. Der Zugang vom Felsgrat her war durch einen deutlich sichtbaren Halsgraben erschwert.

 

Das Städtchen Waldenburg entstand durch das Bedürfnis nach verschiedensten Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Passstrasse. Es wurden Säumerdienste angeboten, Lagerhäuser stellten ihren Lagerraum zur Verfügung, in Gaststätten konnten die Kaufleute sich verköstigen und übernachten. Dazu wurden natürlich auch Strassenzölle erhoben. Auf diese Weise gewann der Ort nicht nur an Reichtum sondern auch an Ansehen, sodass ein Zweig der Familie der Frohburger, welche auf der Burg ihren Stammsitz hatten, sich nach dem Namen des Städtchens benannten.

 

Graf Ludwig von Frohburg versuchte im 13. Jahrhundert, die Burg samt dem Städtchen an die Habsburger zu verkaufen und als Lehnherr darauf weiter wohnen zu können. Dieses Vorgehen war damals nicht unüblich, um sich den Schutz eines mächtigeren Landesherrn zu sichern. Der Deal misslang jedoch, und so wurden Ort und Schloss an den Bischof von Basel veräussert.

 

Das Erdbeben von Basel im Jahre 1356 zog auch Waldenburg in Mitleidenschaft, das Städtchen wurde jedoch bald wieder aufgebaut. Auf der Burg sass nun aber ein bischöflicher Vogt, der den Ort und das Tal von hier oben verwaltete. Nach verschiedenen Handänderungen kam Waldenburg an die Stadt Basel, die aber die Festung zuerst wieder herrichten musste, denn dem Bischof war ein feudaler Lebensstil wichtiger als die Erhaltung der Gebäude.

 

In den Wirren der Französischen Revolution verliess der Basler Vogt die Waldenburg, um sie wie andere Schlösser in der Gegend ebenfalls, anzuzünden. Erst 2002 wurde sie durch die Gemeinde Waldenburg zusammen mit dem Basler Amt für Archäologie saniert und unsachgemässe Reparaturen früherer Zeiten korrigiert.

 

Routenprofil

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Das Wetter auf der Route