Dreibündenstein

Eckdaten

Von Feldis nach Malix

 

Marschzeit 5h

 

Strecke 8.8 km     auf 866 m       ab 964 m 

 

Karte/n 1:50'000 247T

 

Anforderung:

Route

Der Dreibündenstein gilt als Churs Hausberg. Entsprechend überzieht ihn ein ganzes Netz von Wanderwegen aus dem ich eine Route ausgewählt habe. Sie können jedoch vor Ort entscheiden, ob Sie den einen oder anderen Schlenker weglassen oder anfügen möchten. Steht Ihnen der Sinn nach einem weiteren kleinen Seelein, nehmen Sie den Weg am Leg Palus vorbei, wünschen Sie unterwegs ein Restaurant, steuern Sie Term Bel an oder Sie besteigen für den Abstieg nach Malix die Seilbahn.

 

Mein Vorschlag startet bei der Kirche in Feldis, das die Eingeborenen Veulden nennen und erklimmt in nordöstlicher Richtung die Höhe von Pro Niev. Unterwegs treffe ich auf zwei kleine Tümpel, was für die malerischen Seelein vielleicht etwas abwertend klingen mag. Das hätten sie jedoch nicht verdient. Langsam nähere ich mich der Waldgrenze, und die tapferen Bäume stehen immer weiter auseinander. Man sieht ihnen den harten Überlebenskampf an, ab und zu fehlen einige Äste oder gar der ganze Wipfel.

 

Ich beschreibe einen weiten Bogen um die Alp dil Plaun, was mich zu den Hütten von Culm Ault führt und zu weiteren Nano-Seen. Nach einer Spitzkehre greife ich den Gipfelpunkt des Dreibündensteins von Süden an. Zuoberst lasse ich die traumhafte Rundumsicht eine ganze Weile auf mich wirken.

 

Nach der Pause wäre ich zwar noch fit genug, den Abstieg zu Fuss zu schaffen, aber ich habe etwas gegen das Wandern unter den Seilen einer Bergbahn - ob aufwärts oder abwärts! Also steige ich auf dem Furggabüel in die Kabine und fahre hinab zu den Hühnerköpfen. Der Anschluss per pedes ist noch Abstieg genug. Er schlenkert sich ungefähr der Geländekante folgend Richtung Spundiskopf, biegt dann aber scharf nach rechts zum Bergrestaurant Malixer Alp. Keine Viertelstunde entfernt steht noch eins, aber zweimal Mittagessen wäre mir dann doch zu viel.

 

Die möglichen Wege ins Dorf Malix sind nicht an einer Hand zu zählen. Welcher der schönste ist, weiss ich nicht, ich habe die anderen nicht ausprobiert. Ich bin über Seznis und Maiensäss gelaufen und habe das Trutztobel und das Spinatobel ausgelassen und Strassen gemieden.

 

Die drei Bünde

Im 14. und 15. Jahrhundert vereinigten sich drei Bünde, die ursprünglich verhindern wollten, dass die Region des heutigen Kantons durch das Bistum Chur von den Habsburgern anektiert wurde. Sie verfolgten ein ähnliches Ziel wie seinerzeit die Eidgenossen rund um den Vierwadtättersee. Die Gebiete dieser drei Vereinigungen, des Gotteshausbundes, des Grauen Bundes und des Zehngerichtebundes, stiessen auf dem Gipfel des Dreibündensteins aneinander. An dieser Stelle erinnert ein etwa 2 Meter hoger, dreiseitiger Obelisk an jene vergangenen Zeiten, die bis zur Auflösung der Alten Eidgenossenschaft anhielten.

 

Das Wappen des Gotteshausbundes zeigt interessanterweise einen stolzen Alpensteinbock, obschon der auf dem Areal dieses Bundes zu jener Zeit bereits ausgerottet war. Mit der Gründung dieses Bundes reagierten die Untertanen des Bistums Chur gegen den Willen ihres Oberhauptes, alle seine Besitztümer an Habsburg zu übertragen. Als Gegenleistung erhoffte sich Peter Jelito eine lebenslange Rente. Die betroffenen Ländereien reichten vom Domleschg bis ins Bergell und in den Vinschgau. Letzterer schied allerdings schon bald wieder aus dem Bündnis aus.

 

Der Obere, auch Grauer Bund, entstand als Antwort auf die zahlreichen und schier endlos langen Querelen und Zänkereien zwischen den Adelsgeschlechtern Belmont,  Rhäzüns, anderen und nicht zuletzt dem Bischof von Chur. Damit sollten diese zusammen mit ihren Gerichten nicht mehr gegen einader, sondern vereint auftreten. Als letzte schlossen sich die Gemeinden Mesocco, Soazza und der Graf Gian Giacomo Trivulzio aus dem Misox dem Bündnis an.

 

Die Gebiete nördlich von Chur unterstanden den Grafen von Toggenburg. Nach deren Aussterben schlossen sie sich ebenfalls zusammen, um die Ausdehnung des Reiches Habsburg aufzuhalten. Dazu zählten Gerichte aus dem Prättigau und der Bündner Herrschaft.

 

Routenprofil

Ein historisch bedeutender Berggipfel
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route