4 Pässe

Eckdaten

Vom Gotschnagrat (Klosters) nach Fideriser Heuberge

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 11.4 km     auf 585 m       ab 865 m

 

Karte/n 1:50'000 253T

 

Anforderung:

Route

Rundherum nur Gebirge mit Felsen, Alpweisen und abundzu ein munteres Bächlein sowie Alphütten - also ein paradiesnahe Landschaft und dennoch leicht zu bewältigen. Etwa so präsentiert sich diese Route - wenigstens ihr zweiter Teil - über vier Pässe innert vier Stunden. Aber nicht Pässe, wie man sie von den früher bekannten Carfahrten kennt - nicht Furka, Simplon, Susten und Gotthard! Unsere vier heissen Parsennfurgga, Casannapass, Durannapass und Strassberger Fürggli.

 

Der Start erfolgt in Klosters, von wo ich mit der Seilbahn hinauf fahre zum Gotschnagrat. Hier treffen sich noch etliche andere Bahnen und Skilifte, denn das Gebiet gehört zu einer der grössten Wintersport-Destination. Im Sommer ist es etwas ruhiger, dafür sind die Murmeltiere unterwegs und melden uns mit ihren grellen Schreien, die wie Pfiffe tönen, der ganzen Verwandtschaft an.

 

Der gut markierte Bergweg führt mich mehr oder weniger ebenaus hinüber zur Parsennhütte. Auch hier jede Menge von Transport-Anlagen, unter anderem zwei Seilbahnen vom Weissfluhjoch herüber und jede Menge Skilifte. Wer im Gasthaus bereits eine Stärkung braucht, wird gern bedient.

 

In ungefähr östlicher Richtung zielt mein Pfad hinauf zur Parsennfugga, und ich geniesse den Blick ins weite Rund der unbekannten Gipfel, wenigstens für mich, denn ich kann mir ihre Namen nie merken. Der nächste ist jedenfalls die Weissfluh! Über den Kreuzweg gelange ich anschliessend an einem kleinen Seelein vorbei zum Casannapass, der etwa gleich hoch liegt, wie der Gotschnagrat. Zwischen Gaudergrat und Seehorn senkt sich der Weg durch das Wetterloch zum Grüensee. Wenig später kreuze ich den Übergang aus dem Schanfigg in den Prättigau. Hier ist der Casannapass.

 

An der Südflanke des Christensteins steige ich merklich bergan und erreiche das Strassberger Fürggli. Von da schaue ich hinunter ins weite Tal des Fondeierbachs, der bei Langwies in die Plessur mündet. Jenseits der Krete erblicke ich die verstreueren Häuser der Fideriser Heuberge. Mein Ziel ist das Berghaus Arflina, wo die Strasse aus Fideris und mein Durst enden.

 

Klosters

Die Gemeinde Klosters umfasst seit wenigen Jahren die Gebiete von Platz und Dorf - wie es sich für eine Walsersiedlung gehört -, Selfranga, Äuja, Monbiel, Mezzaselva und die ehemals selbständige Gemeinde Serneus. Dies entspricht ungefähr dem gesamten Einzugsgebiet der Landquart und folgt weitgehend den jeweiligen Wasserscheiden. Sozusagen das Zentrum bildet der Talkessel, wo die Landquart die Zuflüsse des Stützbaches und des Schlappinbaches erhält.

 

Seinen Namen hat das Dorf vom Kloster im Walt, sozusagen einer Filiale des Klosters Churwalden, und wird im Jahre 1222 erstmals schriftlich erwähnt. Die Reformationswirren und der Prättigauerkrieg entzogen diesen Klöstern die Lebensgrundlage und die zugehörenden Gebäude wurden durch Feuer zerstört. Geblieben ist einzig der Turm der reformierten Kirche im romanischen Baustil. Ihm gegenüber steht des alte, hölzerne Rathaus im typischen Prättigauer Stil. Als besondere Sehensüwrdigkeit muss hier das in einem renovierten Bauernhaus untergebrachte Heimatmuseum mit dem Namen „Nutli Hüschi“, der sich aus dem Namen Christian und Hüsli ergeben hat.

 

Daneben besitzt Klosters einen - oder besser den - Kulturschuppen, die Wärchstuba und eine reich bestückte Gemeindebibliothek. Zum Kulturschuppen wurde im Jahre 2002 der nicht mehr benötigte Güterschuppen der RhB umgebaut. Seither bildet er einen Treffpunkt für Kino-Freunde, Jazzmusiker, Theater-Liebhaber. Es werden aber auch Vorträge und Lesungen lokaler und regionaler Schriftsteller gehalten. In der Wärchstuba finden jährlich über 100 Kurse aller Art statt. Da wird gekocht, Sport betrieben sowie Kunsthandwerk und Weiterbildung gepflegt.

 

Anfänglich endete die Bahnlinie von Landquart herauf in Klosters. Das musste auch Hans Castorp in Thomas Manns Roman Zauberberg erfahren:

Es gab Aufenthalte an armseligen Bahnhofhäuschen, Kopfstationen, die der Zug in entgegen gesetzter Richtung verliess, was verwirrend wirkte, da man nicht mehr wusste, wie man fuhr und sich der Himmelsgegenden nicht länger entsann.

 

Erst 1930 entstand dann die Fortsetzung der Trasse nach Davos durch den 400m langen Klosters Kreistunnel. Weitere 60 Jahre später wurde die direkte Verbindung ins Engadin durch den Vereinatunnel gebaut. Seither ist Klosters von einem Grossteil des Durchgang-Verkehrs befreit.

 

Routenprofil

Vier Übergänge zu Fuss in dreieinhalb Stunden
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route