Tällihütte

Eckdaten

Von Engstlen zur Tällihütte

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 7.9 km     auf 499 m       ab 606 m

 

Karte/n 1:50'000 255T

 

Anforderung:

Route

Zum malerisch gelegenen Engstlensee könnte ich mit etlichen Bergbahnen von Engelberg herauf fahren und die letzten 2km noch laufen, aber ich fahre mit dem Bus von Innertkirchen über ein schmales, aber gut ausgebautes Strässchen hierher.

 

Die Wanderung startet bei den beiden Parkplätzen und führt mich zuerst einmal hinab an den See. An dessen Gestaden setze ich mich kurz nieder, um die traumhafte Umgebung zu geniessen. Die Gäntelwasser hat hier ein einmaliges Kleinod geschaffen!

 

Der Wanderweg mit der Nummer 38 führt durch lichten Fichtenbestand zur Brücke über den Bach und dann bergwärts zum hundert Meter höher gelegenen Herrenhubel. Dieser Name müsste natürlich im Zusammenhang nach dem modernen Trend geschlechtsneutral abgeändert werden, vielleicht in Genderhubel?

 

Nur wenig tiefer fliesst der Scharmadbach und ein weiteres, munteres Bächlein, bevor es wieder aufwärts geht. Der Hang ist bestockt mit Fichten und wahrscheinlich sind auch Arven dabei, aber sie sie sind für mich kaum von Bergföhren zu unterscheiden. Bin halt kein Kind von hier!

 

Langsam aber stetig nähere ich mich den Felsen, aber der Weg hält sich fast strikt an deren unteren Rand. Bei beiden Bäregghütten wähle ich den linken Weg, wie mir der Wegweiser empfiehlt und gewinne einen immer besseren Blick hinab ins schmale Gänteltal und dem dahinter aufragenden Balmeregghoren.

 

Endlich erreiche ich beim Sätteli die Krete des Grates, der einerseits zum Tällistock und anderseits zu einem Gipfel führt, dessen Namen man beim ersten Mal kaum fehler- oder lückenlos aussprechen kann: Sättelisteckleni. Dahinter fällt der Pfad in enger Zickzacklinie recht steil hinunter Richtung Gadmertal. Die schroffen Gesteinstürme lasse ich hinter mir. An etlichen Stellen erleichtern Treppenstufen und Sicherungsseile das Laufen. In weitem Bogen nach links umgehe ich den gewölbten Bauch des Tällistocks und treffe ziemlich genau unter seinem Gipfel auf die Tällihütte mit der Bergstation der Seilbahn. Bevor ich mich ins Tal hinab fahren lasse, lösche ich allerdings noch den Durst in der behäbigen Bergwirtschaft.

 

Ochsen im Melchtal

Einer der edlen Herren von Landenberg, einem angesehenen Adelsgeschlecht aus dem Tösstal, amtete vor langer Zeit als Vogt in Sarnen. Eines Tages wurde ihm von einem Boten zugetragen, dass ein Bauer hoch oben im Melchtal einen ansehnlichen Zug Ochsen hätte.

 

Das erfreute den Vogt, denn er sollte dringend Tiere haben, um anstelle der Bauern die Pflüge auf seinen Feldern zu ziehen. Also schickte er einen seiner Knechte los und hiess ihn, die Ochsen flugs zu holen.

 

Der Knecht tat, wie ihm befohlen worden war und reiste umgehend ins hinauf ins Melchtal. Nach einigem Suchen fand er auch den Hof des betreffenden Landmanns, der jedoch nicht zugegen war. Aber sein Sohn war zu Hause und sah, wie im Tenn der Knecht den Ochsen die Joche umhängen wollte. Er trat wütend herzu und schlug ihm mit dem Geisselstiel, den er gerade in der Hand hielt, auf die Hände. Der Hieb war so stark, dass alle Finger der einen Hand entzwei brachen.

 

Mit schmerzerfülltem Schrei rannte der Knecht zu seinem Gaul und ritt einhändig davon Richtung Sarnen. Er beklagte sich bei seinem Herrn über den nicht ungefährlichen Auftrag, beim dem erzu Schaden gekommen wäre und sich nun nicht mehr weiter für den Vogt einsetzen möge. Mit diesen Worten entfernte er sich und liess den zornigen Herrn tobend zurück.

 

Dieser überlegte lange, wie er den ungehorsamen Bauer für das ungeheuerliche Vergehen zu bestrafen beliebe. Er schickte eine ganze Horde von Knechten aus, sie möchten die gewünschten Ochsen beibringen und den frechen Bauernsohn gebührlich dran zu nehmen.

 

Also ritt das stattliche Trüppchen gen Melchtal, aber der Bauernsohn war inzwischen entronnen und nicht auffindbar. Da nahmen sie den alten Bauern gefangen und stachen ihm die Augen aus, bevor sie sich mit den Ochsen davon machten. Aber auf dem Heimweg wurden sie von einem heftigen Gewitter überrascht, und ein mächtiger Blitz, der mitten in die Gruppe hineinfuhr, tötete vier Knechte und alle Ochsen auf der Stelle.

 

Routenprofil

Unbekanntes Gänteltal
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route