Tungelpass

Eckdaten

Von der Lenk zum Lauenensee

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 9.8 km     auf 365 m       ab 920 m

 

Karte/n 1:50'000 274T / 275T

 

Anforderung:

Route

Es gibt etliche Übergänge von der Lenk zuhinterst im Simmental hinüber ins Tal des Louwibachs. Die hier vorgestellte Route führt vom Betelberg hinauf zum Stüblenipass und anschliessend über den Tungelpass an den Louwenesee.

 

Die Seilbahn bringt mich bequem und schnell auf den Betelberg mit einer Höhe von 1943 müM und einem geräumigen Restaurant. Der markierte Bergweg führt mich nun gemächlich ansteigend nach Südwesten zum gut sichtbaren Gipfel der Stübleni. Kurz vor diesem gabelt sich der Weg, und ich nehme den linken Richtung Stüblenipass. Zu meiner Linken dehnt sich das Tal des Chimpachs bis zur Simme hinab. Weit verstreut stehen Heuschober, die aber häufig nicht mehr benützt werden und deshalb dem Verfall preisgegeben sind.

 

Ich setze meinen Weg nach Süden fort und verlasse die Krete, um unter der Fürflue vorbei zum Tungelpass zu gelangen. Mit 2085 müM ist dies der höchste Punkt der Wanderung. Statt in die nahe Felswand zu steigen, schwenke ich nach rechts und meide den Sumpf in der Mulde Stieretungel. Der Weg senkt sich nun immer steiler und trifft bei der Alp Chüetungel auf den Tungelbach.

 

Dieser stürzt in einem rauschenden Wasserfall über die Felswand, die ich in engen Zickzack-Kehren umgehen muss (darf!). Fast 300 Meter beträgt der Höhenunterschied, was ich in den Kniegelenken deutlich spüre. Kurz vor dem Gältebach treffe ich auf gelbe Wegzeichen und folge dem Strässchen zum Gasthaus am kleineren der beiden Louwenenseen. Hier finde wir auch die Bushaltestelle, um nach Lauenen und Gstaad zu fahren.

 

Lenk

Schon vor etwa 4000 Jahren nahm in der Lenk das erste Hotel seinen Betrieb auf. Es ist die Tierberghöhle etwas nördlich des Wildstrubel auf 2600 Metern Höhe. Hier befand sich der höchste alpine Rastplatz der Jungsteinzeit. Weil aber inzwischen die Eisdecke fast völlig weggeschmolzen ist, gelangt man nur noch schwer zu dieser kärglichen Unterkunft.

 

Urkundlich wird die Lenk unter der Bezeichnung „an der Leng“ erstmals im Jahre 1370.  Etwas mehr als hundert Jahre später schlossen sich drei Bauernfamilien mit ihren Höfen zur Kirchgemeinde Lenk zusammen und erlangten somit die Unabhängigkeit von St. Stephan. Als sich der Kanton Bern der Reformation anschloss, hagelte es aus der Lenk heftige Kritik, aber 1533 wurde auch das hinterste Simmental reformiert.

 

Seit dem frühen Mittelalter pflegten die Lenker lebhafte Handelsbeziehungen zum Wallis, auch wenn der Übergang über den Rawilpass eher mühsam war. Etliche Weiden nördlich des Alpenkamms wurden damals noch von den Wallisern unterhalten, so auch die Iffigalp. Allerdings verlief diese Beziehung nicht immer im besten Einvernehmen. So berichtet eine Legende von einer Wyberschlacht auf der Langermatte.

 

Die immer wiederkehrenden Überschwemmungen des Oberrieds durch die wilde Simme wurden durch die künstliche Verlegung des Flussbettes gestoppt. Am augenfälligsten sind diese Eingriffe bei den Simmenfällen, wo für das Wasser eine Rinne aus dem Fels gesprengt werden musste.

 

Am 4. Juni 1930 ging im Tal ein derart heftiges Gewitter nieder, dass mehrere Murgänge aus den Seitentälern das Flussbett der Simme auffüllten und den Abfluss des Wassers behinderten oder gar verunmöglichten. So stand das ganze Dorfzentrum einen Monat lang unter Wasser. Nur dank der Hilfe von aussen und der Mitwirkung der Armee gelang es, die Zufahrtswege, sowie die Bahnlinie und die wichtige Strasse wieder instand zu setzen. Die Arbeiten an den beschädigten Häusern dauerte noch viel länger.

 

Die schwierige Wirtschaftslage im 19. Jahrhundert trieb viele arme Lenker Familien zur Auswanderung nach Amerika. Die Gemeinde unterstütze diese Emigranten mit 20 - 40 Franken pro Kind. Für die Eltern gab es nichts.

 

Routenprofil

Ein wahres Natur-Paradies
Enthält alle obigen Informationen
BW03 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 538.1 KB

Das Wetter auf der Route