Stockenseeli

Eckdaten

Vom Stockhorn zur Chrindi (Seilbahn)

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 6.8 km     auf 250 m       ab 755 m

 

Karte/n 1:50'000 253T

 

Anforderung:

Route

Während meiner Militärdienstzeit in Thun hat sich das Stockhorn tief in mein Gedächtnis gegraben. Jeden Morgen bei der Tagwache sahen wir als erstes den stolzen Gipfel und abends vor dem Einschlafen leuchtete uns das rote Licht, um gute Nacht zu wünschen.

 

Ich fahre mit der Seilbahn von Erlenbach im Simmental hinauf bis fast zur Spitze des Stockhorns, wo ich mich zuerst einmal von dem Gipfel aus umschaue - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Ausblick ist gewaltig!

 

Dann mache ich mich an den Abstieg an der südlich gerichteten Flanke, um unterhalb der schroffen Felsen zum Strüssligrat hinüber zu gelangen. Diesem folge ich nun, achte jedoch nicht nur auf die umliegende Landschaft, sondern auch auf den schmalen Weg.

 

Nach einer knappen halben Stunde schwenkt dieser nach links und zielt auf eine Wanderweg-Kreuzung neben dem Berggasthaus Oberstockenalp. So durstig, dass ich schon jetzt einen Zwischenhalt nötig hätte, ist das Wetter aber nicht, also lenke ich meine Schritte nach Westen und folge dem munteren Bächlein zum grösseren der beiden Stockenseen.

 

Ich verlasse dessen Gestade, obwohl der Weg rundherum führen würde. Nach der Querung drei weiterer Zuflüsse steige ich aufwärts zum nahen Kamm des Vorderstocken. Das Strässchen benutze ich nicht, es würde mich hinab an die Simme führen - nicht an den zweiten Stockensee!

 

Also folge ich dem Pfad Richtung Mieschflue und dann etwa 200 Meter abwärts zum markanten Gewässer. Der Hinderstockensee ist zwar kleiner als sein Bruder, dafür verfügt er über ein Inselchen. Das Ufer an der Südseite ist abweisend und steil, also nehme ich das flachere über die Alp Hinderstocke, um nicrt kraxeln und klettern zu müssen.

 

Ich gelange auch so zur Chrindi, wo auf dem Fels die Mittelstation der Seilbahn thront. Im gleichnamigen Restaurant lasse ich mich gerne nieder, um mich rechtschaffen zu verpflegen, bevor ich mit einer der nächsten Kabinen die Talfahrt antrete.

 

Stockhorn

Stockhörner kenne ich zwei, das eine thront zwischen dem Lötschen- und Rhônetal, ungefähr 1km nördlich von Visp, und ist 3212m hoch. Das hier angesteuerte Stockhorn finden wir in der Nähe von Thun. Es ist mit 2190 Metern der höchste Gipfel der Kette nördlich des Simmentales. Es besteht aus Gesteinsplatten, welche beinahe senkrecht stehen, weshalb der Berg von der einen Seite als spitzer Zahn oder als Horn erscheint, während er von der anderen Seite eher einem breiten Rücken ähnelt.

 

Seit dem Jahr 1969 führt eine Luftseilbahn in zwei Sektionen aus Erlenbach an der Simme in wenigen Minuten zur Gipfelstation. Dabei gewinnt der Fahrgast 1414 Höhenmeter und kann schliesslich den höchsten Punkt in kurzer Zeit zu Fuss erreichen. Von dort geniesst man eine sagenhafte Ausssicht nach allen Seiten. An klaren Tagen sind gar der Jura und die französischen Vogesen zu entdecken. Auch der Schwarzwald bietet sich etwas weiter östlich an. Eine 2013 fertig gestellte Aussichtsplattform ist durch einen 70 Meter langen Tunnel ebenfalls mit dem Rollstuhl hindernisfrei zu erreichen.

 

An der weniger steilen Südflanke gegen das Simmental liegen nicht weit unterhalb des Gipfels in einer abflusslosen Synklinale, oder zu deutsch Mulde, die beiden Bergseen, der Oberstockensee mit knapp über 12 ha Fläche und 1500 Meter östlich davon der lediglich halb so grosse Hinderstockensee. Verbunden sie die beiden Seen durch einen Stollen, um dem kleinen Kraftwerk bei Chlusi genügend Wasser zuführen zu können. Der natürliche Abfluss der Seen bildet weiter unten die Quelle des Wildenbachs, wo es nach etwa 8 Stunden ans Tageslicht tritt.

 

Für den Tourismus des Gebietes ist die relativ einfach zu bewandernde Südflanke mit den malerischen Seelein äusserst wichtig. Die meisten Wanderwege sind zwar weiss-rot-weiss ausgeschildert, erheischen jedoch keine besondere Vorbereitung, aber schwindelfrei sollten der Wanderer und die Wanderin schon sein. Zudem locken die in den Seen lebenden Forellen viele Hobbyfischer hier hinauf, und die drei Bergrestaurants laden ein mit den für diese Region typischen Gerichten auf der Menukarte.

 

Routenprofil

Zwei malerische Seelein hoch über dem Tal
Enthält alle obigen Informationen
BW31 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 610.3 KB

Das Wetter auf der Route