Männlichen

Eckdaten

Von Stn. Männliche  zur Kleinen Scheidegg

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 6.3 km     auf 263 m       ab 420 m

 

Karte/n 1:50'000 254T

 

Anforderung:

Route

Die Kleine Scheidegg dürfte wohl kaum jemandem unbekannt sein, wenigstens dem Namen nach. Sie bietet das weltweit berühmte Panorama mit dem Berner Oberländer Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau und ist gleichzeitig Ausgangsbahnhof für die Fahrt auf das letztere.

 

Sie ist das Ziel dieser Wanderung, die ich jedoch vom Männlichen aus unternehme. Mit der Seilbahn fahre ich in zwei Etappen empor zur Bergstation Männlichen auf dem Kamm über dem Schlafboden. Der Bergweg führt mich an zwei weiteren Seilbahnstationen vorbei zum Gipfel des Männlichen und nach einer ausgedehnten Pause mit ausgedehntem Blick hinaus in die Bergwelt wieder auf dem gleichen Weg zurück.

 

Wer nicht schwindelfrei ist, kann diesen Abstecher auch weglassen, seinen Begleitern hinauf winken und sich dann wieder anschliessen. Weiter geht’s am Klein Tschuggen vorbei, ebenso am Tschuggen - was nicht dasselbe ist! - zum Honegg, einer weiteren Bergstation. Um den Tschugen macht der Weg einen weiten Bogen und überquert unterhalb des legendären Lauberhorns den Wärgischtalbach. In seinem kühlen Wasser, kühle ich meinen warmen Füsse und fühle mich wie seinerzeit Pfarrer Kneipp. Es tut gut, nicht nur an den Füssen!

 

Ich kann auch der Wirtschaft Grimselwaldblick im Rotsteckli nicht widerstehen, dies umso mehr, als hier noch viele freie Plätze winken. Ich fürchte, vorn wird es mehr Leute haben.

 

 

Nach der stärkenden Pause nehme ich das letzte Wegstsück in Angriff und erreiche schliesslich die Kleine Scheidegg, wohl einer der grössten Bahnhöfe über 2000müM. Den ersten Zug nach Wengen lasse ich ohne mich fahren, denn ich möchte den gewaltigen Gipfelzirkus noch eine Weile auf mich wirken lassen. Es geht immerhin um das weltberühmte Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau.

 

 

Hier mutiert der Weg zum Strässchen auf dem ich meine Runde schliesse und wieder nach Lauenen gelange.

 

Der Eiger

Als erster ernsthafter Versuch, die Eiger-Nordwand zu durchsteigen, gilt das Projekt der drei Seilschaften Herbst / Teufel, Hinterstoisser / Kurz und der österreichischen Angerer / Rainer im Jahre 1936. Die durchwegs geübten und erfahrenen Bergsteiger hatten schon andere, ebenfalls schwierige Erstbesteigungen gemeistert.

 

Bereits während der Wartezeit auf günstige Bedingungen verunglückten Herbst und Teufel auf einer Vorbereitungstour zur Guggihütte, während Angerer und Rainer den unteren Drittel der Eiger-Nordwand erkundeten und einen gangbaren Weg entdeckten, der auch heute noch für den Einstieg benutzt wird.

 

Frühmorgens am 18. Juli stiegen Kurz und Hinterstoisser sowie Angerer und Rainer als getrennte Zweierseilschaften auf der kurz zuvor erkundeten Route der beiden Österreicher in die Wand ein. Das Unterfangen wurde von den Medien und von ungezählten Touristen aus Grindelwald und der Kleinen Scheidegg verfolgt.

 

Beim Plattenschuss, welcher sie bei der Vorbereitung zur Umkehr gezwungen hatte, gelang Hinterstoisser ein Pendelübergang bis zum Ersten Eisfeld. Aus Ehrfurcht für diese Pionierleistung heisst die Stelle noch heute Hinterstoisser-Quergang.

 

Am folgenden Morgen querten die vier Alpinisten das Zweite Eisfeld und stiegen auf bis zum Bügeleisen, wo sie das schlechte Wetter zum zweiten Biwak gezwungen hatte. Von der Kleinen Scheidegg aus konnte beobachtet werden, dass die Kletterer den Abstieg in Angriff nahmen. Nach einer weiteren Nacht kam ein Schneesturm auf. Ein Angestellter der Jungfraubahn vernahm am späten Nachmittag aus dem Tunnel heraus Hilferufe. Drei zufällig in der Station Eigerwand anwesende Bergführer fuhren sofort mit einem Sonderzug zum Stollenloch.

 

 

Nach kurzem, lebensgefährlichen Abstieg in der Nacht konnten sie Toni Kurz zurufen, dass sie am Morgen wieder herkommen würden, da eine Rettung unter den gegebenen Umständen nicht möglich war. Am folgenden Morgen lebte nur noch Kurz, wahrscheinlich hatte eine Lawine die anderen drei in die Tiefe gerissen. Mit viel Mühe und grossem Aufwand konnte sich dieser schwerverletzt bis auf wenige Meter zu den Rettern abseilen, verstarb jedoch vor ihren Augen im Seil hängend.

 

Routenprofil

Wanderung vor fantastischem Panorama
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route