Marchegg

Eckdaten

Von Mürren nach Isenfluh

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 9.7 km     auf 426 m       ab 976 m

 

Karte/n 1:50'000 T254T / 264T

 

Anforderung:

Route

Wer im Lauterbrunnental den Klippenspringern und Hängegleitern zuschaut, wie sie scheinbar schwerelos von den steilen Wänden schweben, ahnt nicht, dass die Protagonisten per Bahn zum Asprung fahren. Die Linie führt von Mürren zur Grütschalp, wohin man auch mit einer Seilbahn von Lauterbrunnen fahren kann.

 

Ich bin mit der Schwebebahn von Lengwald (Stechelberg) mit einem gewaltigen Winkel über Gimmenwald nach Mürren gefahren und durchmesse das ganze Dorf der Länge nach zur Station der BLM. Der Weg begleitet die Trasse nach Norden und schwenkt mit ihr bei Mittelberg, wo man hart an der Geländekante schon fast den Hauch der Gefahr auf der Haut spüren kann, nach links gemütlich abwärts Richtung Winteregg. Unterwegs bestaune ich immer wieder den fantastischen Blick ins Tal hinab und hinüber auf die andere Seite. Dort drängt zum Beispiel das Wasser über die Trümmelbachfälle in die Tiefe und von weiter hinten grüsst das Dreigestirn Jungfrau, Mönch und Eiger.

 

Bei der Spissbachbrücke verlasse ich diesen Weg und mache mich auf zur Felswand im Dorewald. Dahinter wartet der Staubbach, aber hier oben staubt er noch nicht, er plätschert munter zu Tal. Schon bald löst sich der Wald auf und zwischen den Bäumen hindurch sucht sich der Pfad seinen Weg.

 

So nähere ich mich der dicht verbauten Flanke des Soushorns. Offenbar sind hier schon des Öfteren Lawinen nieder gegangen. Um die Kante herum öffnet sich mir das Tal des Sousbaches mit einem malerisch gelegenen Seelein. Hier treffen sich viele Wege und ich nehme den unmittelbar über den Alphütten. Er schlängelt sich hinab an den Wasserlauf und erreicht nach einem knappen Kilometer und ein paar Waldlichtungen die Hütte Balm.

 

Knapp über dem Weg rauscht der Wasserfall des Sulsbaches, und ich lasse den letzten Bachlauf vor dem Tagesziel hinter mir. Zünftig abwärts verläuft jetzt der schmale Weg parallel zur darunter liegenden Strasse nach Isenfluh. Mit dem Postauto wieder hinunter an die Lütschine. Die steile Fluh wird von der Strasse in einem langen Tunnel unterfahren, sodass mir eigentlich fast nichts mehr passieren kann.

 

Schilthorn

Zwischen dem hinteren Lauterbrunnental und der Griesalp mit den berühmten Wasserfällen steht stolz und mächtig das Schilthorn. Mit seinen fast 3000 Metern Höhe gilt es als höchster Gipfel der Berner Voralpen. Seit der Erschliessung durch eine leistungsfähige Seilbahn und mit einem Drehrestaurant ist es alpinistische nicht mehr interessant. Wen früher die Besteigung den Kletterern einiges abverlangte, wird heute innert weniger Minuten in der Kabine erreicht.

 

Das Panorama im Süden präsentiert die gesamte Berner Alpenkette vom Breithorn bis zum Wildstrubel, von Osten grüsst das Triumvirat mit Eiger, Mönch und Jungfrau und im Norden und Westen sieht man über die niedrigeren Gipfel hinweg bis zum Jura, den Vogesen und dem Schwarzwald. Bei diesem „Portfolio“ wundert es nicht, dass das Schilthorn touristisch erschlossen werden musste.

 

Seit 1967 führen mehrere, aufeinanderfolgende Luftseilbahnen hinauf zum höchsten Punkt: Von Stechelberg an der Weissen Lütschine nach Gimmelwald, von dort an den Mürrenbach am südlichen Dorfrand von Mürren, dann weiter zum Birg auf bereits 2684 müM und schliesslich zum Schilthorn. Das ergibt eine Höhendifferenz von 1039 Metern, die der Fahrgast in einer halben Stunde „erklimmt“. Dies entspricht einer Steigung von 15%. Die Zwischenstation Gimmelwald ist exakt gleich weit von der Talstation entfernt wie von Mürren. Deshalb spannte man lediglich ein Zugseil für die gesamte Strecke, obwohl man auf der Fahrt umsteigen muss.

 

Richtig bekannt wurde der Berg durch die Dreharbeiten für den James-Bond-Film Im Geheimdienst seiner Majestät. Dort heisst das Schilthorn jedoch Piz Gloria und zwar vom 21. Oktober 1968 bis Mitte Mai 1969. Der Ausbau des Gipfelrestaurants wurde nach den Plänen der Filmgesellschaft gestaltet und anschliessend so belassen. Zum Schrecken einiger Naturschützer erhielten die Kabinen der Bahn einen orangefarbigen Anstrich mit dem Wappen des Filmbösewichtes. Zwar war vorgesehen, die Bahn nach Abschluss der Aufnahmen umzuspitzen, aber man liess das Design bis zum Einsatz der neuen, grösseren Kabinen bis im Jahre 1995 bestehen. Dieser Werbe-Gag zahlte sich aus, war doch die Bahn in der ganzen Welt mit dem grellen Anstrich bekannt.

 

Routenprofil

Äusserst aussichts- und abwechslungsreiche Panoramatour
Enthält alle obigen Informationen
BO14 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 630.4 KB

Das Wetter auf der Route