Grimmialp

Eckdaten

Von der Grimmialp  zur Grimmialp

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 11.7 km     auf 749 m       ab 749 m

 

Karte/n 1:50'000 263T

 

Anforderung:

Route

Die Grimmialp ist weit über das Diemtigtal hinaus als Kur- und Seminarort bekannt. Sie steht auf einer Hügelzunge zwischen dem Fildrich und dem Senggibach in einer noch weitgehend natürlichen Landschaft.

 

Im Geissbode verlasse ich den Bus und folge dem Wanderweg entlang des Senggibachs nach Süden. Es geht ganz gemütlich aufwärts, immer das fröhliche Gurgeln des Wassers im Ohr. Hinter der Senggi liegt das malerisch verträumte Blauseeli, dann mündet mein Pfad ins Strässchen. 

 

Nach wenigen Metern verlasse ich es wieder auf dem Bergweg, um auf die andere Talseite zu gelangen. Ich treffe es wieder weiter hinten und folge ihm durch den typischen Bergwald immer etwas stotziger empor bis zum Alprestaurant Grimmi.

 

Nach einer kurzen Rast nehme ich den letzten Anstieg in vielen Schlenkern und über viele Bachläufe zum höchsten Punkt der Route, wo der Weg zur Grimmifurggi abzweigt.

 

Ich wende mich nach links und quere den ganzen Bergtrichter über Bäche, durch Moore und an kleinen Seelein vorbei zur Alphütte am Fusse des Arblihore. Die Kulisse ist Atem beraubend schön und die reiche Blütenpracht der Alpweiden vervollständigen das traumhafte Bild.

 

Der Weg führt mich wieder abwärts in fast gerader Linie zum kleinen Skigebiet am Stierebärg. Nach dem Trasse eines Schleppliftes im Sommerschlaf begegne ich wieder einigen Alphütten in der Nidegg.

 

In weiten Kehren senkt sich der Weg und ich erkenne links unter mir wieder den Senggibach mit dem Seeli, bevor ich die Seile der Schwebebahn unterquere. In der Egg steht noch ein kurzer Übungslift für die künftigen Skiasse, dann erreiche ich die Häuser. Dorf würde ich dies nicht nennen, es fehlt ein geschlossener Kern. Aber eine Strasse mit einem grosszügigen Parkplatz an deren Ende beweist die Nähe der Zivilisation.

 

Unten bei den Zeltplätzen finde ich auch wieder eine Haltestelle des Postautos für die Rückfahrt.

 

Säumerpfad

Vom Diemtig- hinüber ins Engstligental führte früher seit jeher ein rege begangener Säumerpfad von Achseten zur Grimmialp.

 

Während eines besonders strengen Winters, der Schnee lag mannshoch auf den unwegsamen Pfaden, waren ein Juwelenhändler, ein Seidenhändler und ein Künstler, die sich am Vortag zufällig begegnet waren, unterwegs. Als sich die Nacht wie ein schweres Tuch über die Berge legte, fanden sie Zuflucht und Schutz in einer einsamen Berghütte.

 

Weil sonst nichts zu tun war, begann der Künstler aus einem mächtigen Ast, den er unterwegs gefunden hatte, eine wunderschöne Frauengestalt zu schnitzen. Die anderen staunten ob dessen Fingerfertigkeit und waren voll des Lobes über das gelungene Werk.

 

Da trat der Seidenhändler heran und kleidete das Bildnis in feinste Seidentücher, die er aus seinem Bündel hervorzog. Mit grossem Geschick drapierte er die zauberhaften Stoffe um den schlanken Körper der wohlgeformten Gestalt. Schliesslich liess es sich der Schmuckhändler nicht nehmen, die Figur mit dem kostbarsten Geschmeide zu behängen.

 

Von der Schönheit der Frauengestalt ergriffen, gerieten die drei Männer alsbald in einen heftigen Streit darüber, wem das entstandene Werk nun gehören sollte. Der Künstler bestand darauf, dass es ohne seine Schnitzkunst gar keine Frau geben würde, der Seidenhändler befand, nur dank seinen Stoffen sei die Figur nicht nackt, und der Juwelier wollte seine Schmuckstücke schon wieder einstecken. In diesem Moment aber erwachte die hölzerne Gestalt plötzlich zum Leben, erhob sich und schwebte schwerelos durch die Tür hinaus in den kalten Winter.

 

Die drei Gesellen, die erschrocken mit offenem Mund und ausgestreckten Armen hinter ihr herjagten, konnten nur noch beobachten, wie sie sich auf eine gewaltige Fichte hinbewegte und sich dann mit dem mächtigen Stamm des Baumes vereinte.

 

Enttäuscht über die Reaktion seiner Weggefährten packte der Künstler noch am selben Abend sein Bündel mit dem Werkzeug und machte sich allein auf die Suche nach der entschwundenen Frauengestalt. Er ward nie mehr gesehen.

 

Routenprofil

Wunderschöne "Rund"-Tour
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route