Gadmertal

Eckdaten

Von Schwendeli (Innertkirchen)  nach Gadmen

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 7.2 km     auf 849 m       ab 671 m

 

Karte/n 1:50'000 255T

 

Anforderung:

Route

Der Sustenpass verbindet das Berneroberland mit dem Reusstal. Er führt von Innertkirchen, wo sich die Grimselstrasse verabschiedet, durch das Gadmertal und bietet mit den mächtigen Berggipfeln zu beiden Seiten eine traumhafte Kulisse für Wanderer.

 

Ich starte meine Tour beim Schwendeli, wo die grosse Schleife der Passstrasse einen grosszügigen Parkplatz einschliesst. Hier liegt die Talstation der Trift-Seilbahn. Der Wanderweg, hier noch gelb markiert, folgt dem gewundenen Strässchen über das Chäppeli hinauf zu den Häusern von Schaftelen und verlässt dann den Lauf der Gadmerwasser. Ab der Verzweigung im Tröiff gelten die weiss-rot-weissen Täfelchen für Bergwege.

 

Steil aufwärts erklimme ich dem Fluss eines kleinen Bachs entgegen den Schaftellouwiwald (das wäre ein Ausdruck fürs Kreuzworträtsel!) und dann hinüber zur Rote Riseten. Aber noch nicht genug, es geht weiterhin aufwärts bis auf fast 1800müM!

 

Auf dem höchsten Punkt der Route, bei der ausgedehnten Tagweid, kurz vor dem Hubel, zweige ich nach links ab und steige auf dem Weg, der sich wie betrunken durch den Höhetswald und weiter unten den Farlouwiwald hinunter zieht, wieder dem Talboden zu. Es sind immerhin über 600 Höhenmeter zu vernichten, allerdings nicht ganz so viele, wie ich vorher aufgestiegen bin. Gadmen liegt schliesslich einiges höher als das Schwendeli! Kurz vor der Brücke treffe ich wieder auf den gelben Talweg, der mich bis zur Bushaltestelle an der Sustenstrasse mit der Nummer 11 des Schweizer Hauptstrassen-Netzes führt.

 

Das Dorf mit den locker verstreuten Häusern liegt auf der Nordseite des Tals, etwas erhöht, weil die Gadmerwasser wahrscheinlich zur Zeit der Schneeschmelze oder nach heftigen Gewittern mächtig ansteigen dürfte. Der junge Fluss wird aber hauptsächlich genährt vom schmelzenden Steingletscher oben auf der Passhöhe. Zur Linken wurde auch zum Schutz vor Murgängen aus dem Seitental ein langgezogener Damm aufgeschüttet.

 

Der Sustenpass

Der Susten zählt schon seit Jahrhunderten zu dem guten Dutzend wichtiger Übergänge in den Alpen. Dass sich im Verlaufe dieser langen Zeit das Landschaftsbild verändert hat, beweisen immer wieder getätigte archäologische Funde. In der Nähe der Passhöhe wurde sogar der Stamm einer Zirbelkiefer entdeckt. Das beweist, dass die Höhe dort schon früher einmal eisfrei war. Der Gletscher stammt also ganz klar nicht aus jenen Tagen!

 

Der Name Susten rührt von der zuoberst gelegenen Alp Sust. Der Ausdruck bedeutet Lager, was vermuten lässt, dass der Übergang schon seit dem Mittelalter als Verbindung für den Handel gedient haben muss. Allerdings spielte diese Route immer eine eher unbedeutende Rolle neben den grossen Nord-Süd-Handelswegen, wie dem Gotthard oder dem Simplon. Der Susten dürfte wohl vor allem eine regionale Bedeutung genossen haben.

 

In der Zeit der Villmerger-Kriege, bei denen sich Bern und Zürich mit den Kantonen der Innerschweiz in den Haaren lagen, wurden durch den Berner Offizier Tillier erste Vorbereitungen getroffen, um den Passübergang zu sperren, und damit den Truppen der Waldstätten die Umgehung des Mittellandes zu verunmöglichen. Auch auf der Urnerseite wurde grössere Befestigungen erstellt. Leider sind heute von diesen Schanzen (Gufer-, und Meienschanze) kaum mehr Spuren zu finden. Die letzten Hindernisse fielen im Jahre 1799 den Franzosen zum Opfer, welche hier gegen die Österreicher kämpften.

 

Ab dem Jahre 1810 wurde dann die Strasse durch die beiden Anreinerkantone ausgebaut. Allerdings entstand auf der Urnerseite lediglich ein schmaler Fahrweg von der Passhöhe bis zur Meienschanze. Diese „alte Sustenstrasse“ besteht noch bruchstückweise. Der Vollausbau erfolgte erst anfangs des 20. Jahrhunderts durch die Steinbruchfirma Regli, die in der steilen Flanke des Reusstales Granit abbaute. Die Führung der Trasse in weiten Serpentinen war in diesem Abschnitt besonders schwierig.

 

Neuere Festungen an der strategisch wichtigen Strasse stammen aus dem Zweiten Weltkrieg und schützten damals das Réduit.

 

Routenprofil

Anstrengende Tour abseits der Strasse
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route