Achset Panoramaweg

Eckdaten

Vom Frutigen nach Elsigenalp

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 10.3 km     auf 1170 m       ab 161 m

 

Karte/n 1:50'000 263T

 

Anforderung:

Route

Das Sprichwort behauptet: Es führen viele Wege nach Rom. Das mag wohl stimmen, aber mein Wandertipp führt nicht nach Rom, sondern von Frutigen auf die Elsigenalp. Und da sind es genau zwei Wege, aber der technisch einfachere bewegt sich zu zwei Dritteln auf asphaltierter Strasse. Wirklich Spass macht das nicht, da nützt auch die schönste Aussicht nichts! Deshalb empfehle ich den weiss-rot-weiss markierten Bergweg, der etwas südlich von Reinisch das ungeliebte Strässchen verlässt.

 

Vom Bahnhof aus, nicht weit vom Nordportal des Basistunnels, überquere ich als erstes die Strasse nach Kandersteg und steige dann hinauf Richtung Büele, einem Weiler aus verstreuten, heimeligen Häusern. Eine Abkürzung über die Wiese schneidet die Ecke des Strässchen ab und führt geradeaus nach Reinisch, ebenfalls zu klein, um Dorf genannt zu werden.

 

Vor dem Bärebode schwenke ich scharf nach links und werde dem Strässchen bis zum Obere Achsetberg nicht mehr begegnen! In weiter Kehre bis hinüber auf die Ostseite des Bergrückens erklimme ich die Trute, um dann in engem Zickzack schnell an Höhe zu gewinnen. Hinterher steigt der Weg gemütlicher, aber er steigt. Diese Anstrengung eröffnet uns dafür ein prächtiges Panorama über das Tal der Entschlige und eine ganze Reihe von Hore, die sich uns wunderbar präsentieren. Davon tragen einige ganz sonderbare Namen, wie das Tschipparällehore, Schmelihore oder das Linterhore. Sie bilden zusammen die am Niesen endende Kette bis hinein nach Adelboden.

 

Inzwischen habe ich über die Portweid die Alp Obere Achsetberg erreicht, und kaum mehr schattige Waldpartien zu durch schreiten. Zum Glück steht nicht weit von der Seilbahnstation auf der Elsigenalp ein Bergrestaurant. Deshalb ist mein Rucksack nicht allzu schwer. Sobald ich bei der steilen Fluh zur Linken angelangt bin, kann ich im Einschnitt des Elsigbaches die Tragseile des Bähnchens erkennen. Das gibt Auftrieb für das letzte Wegstück, das zudem fast ebenaus geht.

 

Tropenhaus Frutigen

Beim Bau des Basistunnels durch den Lötschberg stiessen die Mineure auf ergiebige Warmwasserquellen. Anstatt dieses Wasser einfach in die Kander zu leiten und dort eventuell irreversible Störungen an der Flora und Fauna zu verursachen, leitet man es den Fischbecken im Tropenhaus zu. Hier gedeihen die ersten, im Alpenraum gezüchteten Störe und etliche tropische Pflanzen in geräumigen Gewächshäusern.

 

Das Tropenhaus in Frutigen steht zwischen der Hauptstrasse und der Engstlige etwas nördlich des Bahnhofes. Die etwa 100 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Tunnel hat eine Temeperatur von 19°C und stammt aus den Kalksteinschichten des Doldenhorns. Damit es unterwegs nicht durch schmutziges Abwasser verunreinigt werden kann, fliesst es in einem geschlossenen Leitungssystem vom Scheitelpunkt des neuen Tunnels zum etwa 52 Meter tiefer gelegenen Portal.

 

Da der Berg mehr Wasser liefert als für die Fischzucht und die Gewächshäuser im Tropenhaus benötigt werden, beziehen benachbarte Firmen umweltfreundliche Heizwärme. Zusätzlich geben die Solarpanels auf den Dächern des Tropenhauses zusätzliche Sonnenkraft für rund 140 MWh.

 

Am 21. November 2009 fand nach jahrelangen wirtschaftlichen und politischen Abklärungen und Entscheidungen die Eröffnung des Tropenhauses in Frutigen statt. Das Detailhandelsunternehmen Coop stieg bei diesem Unterfangen mit einem Risikokapital ein und verschaffte der Firma gleichzeitig eine Absatzmöglichkeit für den Kaviar und tropische Früchte, wie Bananen, Granatäpfel, Mangos und Papayas, um nur einige zu nennen. Ausserdem können verschiedene Gewürze gewonnen werden, welche in den angegliederten Gastbetrieben Verwendung finden. Diese sind für Anlässe mit bis zu 250 Personen ausgelegt und öffentlich zugänglich.

 

In den geräumigen Freilandbecken tummeln sich maximal 60‘000 Störe, die nach biologischen Grundsätzen gehalten werden. Jährlich können so 2 - 3 Tonnen Kaviar mit einem Kilopreis von etwa CHF 2000 gewonnen werden.

 

Routenprofil

Fantastische Aussicht ins Kander- und Entschligetal
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route