Schwägalp

Eckdaten

Von der Schwägalp zum Rossfall

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 6.8 km     auf 87 m       ab 488 m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung:

Route

Die Schwägalp am nördlichen Fusse des Säntis, dem König des Alpsteins, ist so etwas wie das Wasserschloss der Ostschweiz. Von hier fliessen Bäche in allen möglichen Himmelsrichtungen: die Luteren nach Westen,  die Urnäsch und der Tosbach nach Norden sowie der Fallbach nach Osten.

 

Ich starte die zweistündige Wanderung bei der Seilbahntalstation, wohin mich das Postauto gebracht hat, und ziehe am Parkplatz vorbei zu den Häusern Zweigemmer. Auf dem schmalen Pfad lasse ich die Siebenhütten rechts liegen (obwohl sie noch alle stehen!) und treffe dann auf das Fahrsträsschen zur Tosegg.

 

Die vielen kleinen Wasserläufe, die sich aus dem Sumpfgebiet im Tosbach vereinen, tosen hier oben noch nicht, und ob sie das weiter unten tun, wird sich bald zeigen. Beim Hof Tanne verlasse ich die Strasse und zweige nach links ab, um das Wäldchen südlich zu umgehen.

 

Beim Punkt 1070 begegne ich der Strasse wieder. Inzwischen ist der Tosbach wirklich zu einem stattlichen Gewässer angewachsen und hat sich einen recht tiefen Graben ausgewaschen. Nun rauscht oder tost das Wasser wirklich, und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dies zur Zeit der Schneeschmelze noch viel deutlicher zu hören sein dürfte.

 

Kurz vor der Passstrasse schwenkt der Wanderweg nach rechts und überquert den Bach hinauf zur Sonnenflue. Der darüber stehende Wald heisst nicht von ungefähr Fluewald, denn ungezählte Felsbänder durchziehen ihn Richtung Talgrund. Zu jeder dieser Flühen gehört ein Bächlein, das sich unten in die Urnäsch ergiesst.

 

Dieser folgt nun mein Weg, während auf der Gegenseite der Verkehr auf der gut ausgebauten Strasse zirkuliert. Viel Verkehr herrscht heute nicht, aber die Biker mit ihren hochgezüchteten Töffs machen Lärm genug! Am Gmeinflüeli vorbei erreiche ich bald den Rossfall, einen kleinen Wasserfall, bei dem wohl früher die Pferde getränkt oder gebadet wurden. Im Restaurant lässt sich bei Speis und Trank ganz gemütlich auf das Postauto warten.

 

Lawinenniedergang 2019

In der Talstation der Säntis-Schwebebahn erzitterten am 10. Januar 2010 gegen 16:30 Uhr die Fenster. Nur kurze Zeit später klingelte das Telefon auf dem Schreibtisch Bruno Vattionis, dem Geschäftsführer. Die Angestellten berichteten von einem Lawinenniedergang auf das daneben stehende Hotel. Im Restaurant sass damals ein Ehepaar bei einem Bier. Die Gäste erschraken, als plötzlich ganz Berge von Schnee durch die Fensterfront mitten ins Lokal drückten.

 

Am frühen Abend dann verbreitete die Ausserrhoder Kantonspolizei die Meldung, dass beim Unglück drei Personen leicht verletzt worden seien. Aber der Sachschaden an 15 abgestellten Autos auf dem nahen Parkplatz und am Restaurant, das nur vier Jahre vorher nach aufwendiger Renovation neu eröffnet worden war, konnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden.

 

Auch wusste man anfangs noch nicht, ob unter den meterhohen Schneemassen noch Menschen begraben lagen. Im Hotel wurde niemand vermisst, aber es könnten sich ja Ausflügler unterwegs befunden haben, und das Postauto wurde vom Parkplatz etliche Meter bis zum Hotel geschoben. Ausserdem wurde die Zufahrtsstrasse zum Hotel komplett verschüttet. Die Schneemassen, die auf einer Breite von 300 Metern hernieder gingen, lagen schliesslich bis zu fünf Meter hoch vor dem Personalhaus und der Käserei bis hinüber zur Bushaltestelle.

 

Umgehend herbei geeilte Helfer, über 70 Retter mit Hunden, speziell ausgebildete Suchtrupps und Lawinenexperten standen in der Folge im Einsatz, und die Verletzten wurden medizinisch und psychologisch betreut. Die Polizei sperrte die Strasse zur Schwägalp, um sie für die Rettungs- und Räumungsdienste freizuhalten. Zudem konnte man nicht sicher sein, dass nicht noch weitere Abgänge zu befürchten waren.

 

In der Dunkelheit der einbrechenden Nacht konnten die Arbeiten nicht fortgesetzt werden, und als man an den folgenden Tagen keine weiteren Opfer bergen konnte, wurde die Suche eingestellt. Die Bilanz fiel demnach mit lediglich drei Verletzten noch glimpflich aus.

 

Routenprofil

Am Fusse des Säntis
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route