Saxerlücke

Eckdaten

Von Saxerlücke (ob Sax) nach Brülisau

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.9 km     auf 328 m       ab 1158 m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung: 

Route

Obschon der eindrückliche Felsenweg etwas unterhalb der Gratkante gleich zu Beginn der Tour bei der Stauberenchanzel, zu der ich mit der Sesselbahn von Frümsen am Rande des Saxer-Riets gelangt bin, alle Aufmerksamkeit verlangt, taxiere ich die Route als eher leichte Bergwanderung. Die etwas heikle Stelle ist lediglich gute 200 Meter lang!

 

Anschliessend erlaubt der gute Weg entspanntes Wandern mit fantastischen Ausblicken nach Norden hinüber zur majestätischen  Alpsteinkette mit Ebenalp, Schäfler und natürlich Säntis. Fast unmerklich steigt der Weg wieder an und erreicht beim Hochhaus, so heisst der markante Felskopf, die Krete. Nun ist auch die Sicht frei hinab ins Rheintal hinaus bis zum Bodensee.

 

Etwas tiefer liegt die Saxerlücke. Diese bietet bei starkem Föhn ein spezielles Erlebnis: Genau in der Öffnung zum Rheintal ist es dann fast nicht möglich, auf beiden Beinen aufrecht zu stehen. In diesem Engnis bläst der Wind einfach zu stark! Hier teilen sich die Wege. Der eine zielt steil hinunter nach Sax, der zweite folgt dem Grat nach Wildhaus oder zum Säntis und meiner schwenkt nach Norden und erreicht nach einem stotzigen Abstieg die einladende Hütte der Bollenwees. Hier setze ich mich gemütlich zu einer nahrhaften Verpflegung.

 

Ausgeruht ziehe ich weiter an der niedlichen Kapelle vorbei zu den verstreuten Geisserhüttli und stetig abwärts in die sumpfige Ebene der Kalthütten. Etwas weiter vorn lockt der Sämtisersee und bietet fantastische Spiegelbilder der Umgebung - je nach Wind leicht gekräuselt oder stärker verzerrt. Am nördlichen Ufer steigt mein Weg hinan zum Gasthaus Plattenbödeli. Vielleicht für die einen höchste Zeit für den Dessert?

 

Nun empfängt mich das Brüeltobel, und ich folge dem munteren Bach hinunter bis das enge Tal sich weitet. Nach einem Stück Strasse lenkt der Weg wieder an den Wasserlauf und erreicht schliesslich unser Ziel Brülisau.

 

Appenzeller Kultur

Zu den wohl bekanntesten Kunsthandwerken in der Region Appenzell zählt die Weissküferei. Natürlich treffen wir auch andernorts auf diese kunstvoll verzierten Holzgefässe, so beispielsweise im nahen Toggenburg, aber auch am Walensee.

 

Das Brauchtum geht wohl zurück auf das 19. Jahrhundert, als das Sennentum im Sog des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs ebenfalls einen bescheidenen Wohlstand erreichte. Von da an begnügten sich auch die einfacheren Leute nicht mehr lediglich nur mit den simplen Gebrauchsgegenständen, sondern wollten diese auch möglichst hübsch gestalten.

 

Für diese Gefässe, welche hauptsächlich zur Aufbewahrung von Milch und Milchprodukten, wie Rahm oder Käse und dgl. verwendet wurden, verarbeitete man vor allem Tannen-, Arven- und Ahornhölzer. Diese wurden zu Brettern gesägt und anschliessend mit Hobel und Ziehmesser möglichst exakt zurecht geschnitten. Nach dem fugenlosen Zusammenfügen streifte der Weissküfer verhakte Holzreifen über diese Dauben. So hielt das Gefäss ohne Zuhilfenahme von Nägeln, irgend welchen Metallklammern oder gar Leim wasserdicht zusammen.

 

Die fertigen Gegenstände erhielten zum Abschluss noch eine Bemalung mit den urchigen Motiven, wie Alpabfahrt oder Tierhaltung. Besonders Küfer mit einem Flair für Kunst griffen jedoch zum Schnitzmesser, um die Gerätschaften mit ornamentalen Figuren zu verzieren. Auf diese Weise entstand ein für die Gegend typischer Stil der Kerbschnitzerei.

 

Derart prachtvolle Geräte und Gefässe fanden rasch Eingang in den wachsenden Handel mit Souvenirs und wurden nie für den einmal zugedachten Zweck verwendet. Melkeimer verwandelten sich in Blumentöpfe, Melkstühle wanderten in die Stube und Wettsteinfässer dienten der Aufnahme von allerlei Zierrat und wurde an die Wand gehängt. Anfangs entstanden diese Verzierungen in reiner Handarbeit, heute bedient man sich jedoch häufig mechanischer Apparate.

 

Routenprofil

Gratwanderung mit Schwindel erregenden Ausblicken
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route