Necker

Eckdaten

Von Hemberg zum Rossfall (Schwägalp)

 

Marschzeit 5h30min (mit Hochalp 6h)

 

Strecke 14.5 km     auf 969 m       ab 971 m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung:

Route

Der Necker ist ein über 30 Kilometer langer Seitenfluss zur Thur. Seine Quelle liegt im Ofenloch, einem tiefen Tobel zwischen Kalk- und Nagelfluhfelsen südlich der Hochalp. Unterwegs in diesem wilden Tal käme ohne die abgelegenen Höfe so etwas wie Entdeckergefühl auf.

 

Der Necker wird in diesem Abschnitt gespiesen von unzähligen Zuflüssen zu beiden Seiten. Diese lassen bei der Schneeschmelze oder nach Gewittern den Pegel rasch anwachsen. Wohl deshalb hält sich der Pfad immer in gebührendem Abstand.

 

Ich starte also in Hemberg, wohin mich der Postbus fährt, und folge dem markierten Wanderweg unverzüglich hinab in den tiefen Einschnitt des Neckers. Für die Überquerung benütze ich die Strassenbrücke, verlasse aber den Asphalt bei der ersten Kurve, um an den Höfen Lank vorbei wieder an den Flusslauf zu gelangen. Auf der anderen Seite treffe ich auf das Strässchen zur Mistelegg, wo ich im Alpstöbli den Znüni geniesse. Wieder zurück auf „meinem“ Wanderweg quere ich den Bach wieder und ziehe vorbei an den verstreuten Höfen mit dem Nachnamen -Necker.

 

Hinter dem Hauptmannsnecker treffe ich auf die vierte Brücke und das bekannte Strässchen auf der Südseite des Wassers. Im Wald geniesse ich den Schatten und die frische, feuchte Luft. Unvermittelt schwenkt der Weg beim Ampferenboden nach Norden und steigt echt stotzig ungefähr 400 Meter aufwärts zur Weggabelung beim Faltlig. Der Abstecher zur Hochalp mit Gaststätte kostet die Unzerstörbaren eine gute halbe Stunde, aber der Blick hinaus ins Neckertal ist auch schon von hier äusserst eindrucksvoll.

 

Nach der Pause im Wirtshaus östlich des Gipfels kommen die Zähen und Starken zurück und schliessen sich mir wieder an für den Abstieg in etlichen spitzen Kehren steil hinunter über die Fächtleren zur Schwägalpstrasse. Statt diese mit unzähligen Autos und Motorrädern zu teilen, nehme ich den Schweiz-Mobil-Weg jenseits der rauschenden Urnäsch. Auf dem gepflegten Pfad erreiche ich nach etwa 500 Metern das Gasthaus Rossfall, wo ich bei einem kühlen Getränk auf des Postauto warte.

 

Nagelfluh

 Nagelfluh wird im Volksmund auch Herrgotts-Beton genannt, und ist ein Konglomerat aus vom Gletscher gerundeten Steinen, welche durch ein Bindemittel aus Kalk, Sand und Ton zusammengehalten wird.

 

Conglomerare stammt aus dem Lateinischen und heisst auf deutsch soviel wie zusammenballen. Konglomerate im geologischen Sinn bestehen zur Hälfte aus gerundeten Steinen, also Kies oder Geröll, die durch die Tätigkeit der Gletscher so geworden sind. Finden sich in diesem Gestein auch scharfkantige Bestandteile, spricht man von einer Brekzie. Häufig finden wir Konglomerate zusammen mit Sandstein an den gleichen Stellen. Sie sind auch vom Aufbau her sehr eng miteinander verwandt.

 

Konglomerate bilden sich aus Ablagerungen von Flüssen mit einer hohen Transportkapazität, also mit viel Wasser und relativ viel Gefälle. Es gibt sie aber auch an Erosionsküsten, an denen der Wellenschlag des Meeres viel Gestein aus der Abbruchkante der Küste löst und mit Sand und Ton verklebt. Dabei spielt die Grösse der Einzelkörner keine Rolle, und auch nicht die Art der Gesteine oder deren Herkunft. Diese sind erst wichtig, wenn es um die Haltbarkeit der neu geformten Gesteinsformen geht. Selbstverständlich kann Nagelfluh aus widerstandsfähigen Gneisen und Graniten der erneuten Erosion standhalten. Da für den Transport gröberer Steine eine wesentlich höhere Transportenergie erforderlich ist, treffen wir Konglomerate in ruhigeren Ablagerungsgebieten nicht an. An diesen Orten finden wir praktisch nur Sandstein mit feiner Körnung.

 

Die Vorkommen von derartigen Konglomeraten erstrecken sich über den gesamten Alpenrand, aber auch an Flüssen des Alpenvorlandes. Das Gebiet umfasst also Gebiete in Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich und Teile des Balkans, sowie die Schweiz. In unserem Land treffen wir die Nagelfluh hauptsächlich in Regionen mit starker glazialer Vergangenheit, also dort, wo die Gletscher der letzten Eiszeit besonders lange an der Topografie gearbeitet haben. Dies ist der Fall im Toggenburg und im Napfgebiet, aber auch in den Moränen des Thur- und Rheintals. 

 

Routenprofil

Abenteuerliche aber anstrengende Flusswanderung
Enthält alle obigen Informationen
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