Höch Hirschberg

Eckdaten

Von Appenzell nach Gais AR

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 8.4 km     auf 439 m       ab 265 m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung:

Route

Von der Bahnstation Appenzell aus durchquere ich gemütlich den sehenswerten Ort mit seinen fantastisch gestalteten Häusern. Ins Auge stechen die kunstvollen Malereien an Fensterläden und Aussentäfelungen. Langsam bewege ich mich in nördlicher Richtung und überquere bei der Kirche die Sitter. Durch ein neueres Quartier gelange ich zum Spitalkreisel, wo ich die grosse Umfahrungsstrasse quere und dem Bachlauf folge. So treffe ich auf die Strasse nach Gais und die Bahnlinie, die ich beide hinter mir lasse, um am Guggerloch sanft vorbei zu den Strahlhütten zu steigen.

 

Der Weg führt durch grüne Weiden mit saftigen Gras und Kräutern. Da liesse sich wohl sein als Kuh oder Kalb! Aber heute sind sie nicht auf dieser Parzelle. Vielleicht waren sie auch nicht brav und haben Hausarrest?

 

Etwas weiter oben treffe ich auf das Fahrsträsschen, dem ich, von einer kleinen Abkürzung über weichen Wiesengrund abgesehen, durch den Wald bis zur offenen Hochfläche des Höch Hirschberg folge. Hier erwartet mich ein sehr geräumiges Gasthaus mit erlesener Küche zur verdienten Verpflegung. Der Blick in die Weite zeigt mir die typische Topografie des Appenzellerlandes mit den bekannten Berggipfeln im Hintergrund. Auch schauen die höher gelegenen Häuser von Appenzell und Gais zu mir herauf. Vom einen bin ich hergekommen, zu den anderen werde ich hinunter steigen - wenigstens fast!

 

Gestärkt mache ich mich also auf den Weg Richtung Osten kaum merklich ansteigend zum Golterberg just auf der Grenze der Kantone Inner- und Ausserrhoden. Etwas tiefer schwenke ich fast unvermittelt nach links und folge einem munteren Bächlein über die Nordflanke des Hirschberg-Rückens hinab in die Brunnenau.

 

Genau vor mir, fast genau auf der Wasserscheide, winken Strasse, Bahnlinie mit Station sowie ein Gasthaus für den verdienten Zvieri vor der Heimfahrt.

 

Appenzell

Appenzell steht als Begriff für viele Dinge aus den unterschiedlichsten Bereichen des Lebens. Zum einen ist es nicht nur der Hautport des Kantons Appenzell Innerrhoden, sondern Synonym für eine ganze Region irgendwo am Säntis. Zum anderen steht der Name für urchiges Brauchtum und erfolgreichen Widerstand gegen kurzlebige Modetrends. So ist beispielsweise die Appenzeller-Tracht mit den knallig-gelben Hosen der Männer weitherum bekannt.

 

Appenzell trat nach längeren kriegerischen Auseinandersetzungen mit den so nahen Österreichern vor genau 500 Jahren, also um 1513 dem Bund der Eidgenossen bei. Trotzdem bewahrten sie sich ein hohes Mass an Selbständigkeit und Eigenheit und mischten während der Reformationswirren tüchtig und tatkräftig mit. Allerdings führten diese Aktivitäten im Jahre 1597 zur Spaltung des Kantons Appenzell in ein reformiertes Ausserrhoden und ein katholisch verbliebenes Innerrhoden. Diese Aufteilung gelang im Gegensatz zu unzähligen heute zu beobachtenden Religionswirren in äusserst friedlicher Atmosphäre.

 

Mit seiner typischen Eigenart gelang es dem stattlichen Dorf Appenzell, sich als Tourismus-Destination zu etablieren. Gerade in einer Zeit der allgemeinen Orientierungslosigkeit bieten die altehrwürdigen Häuser mit den liebevoll verzierten Fassaden eine Art Anker und lassen - wenn auch etwas verklärt - alte und häufig auch vergessene Werte wieder hochleben.

 

Ausserdem ist Appenzell durch verschiedene Produkte bekannt geworden, die äusserst erfolgreich mit gerade diesen Werten verknüpft werden und so zu weltweiter Berühmtheit gelangt sind. Vor 111 Jahren schuf ein 20jähriger Appenzeller ein alkoholisches Getränk, das noch heute unter der simplen Bezeichnung Appenzeller Alpenbitter bekannt ist. Als Grundlage dienten ihm über 40 erlesene Kräuter, welche er in seiner Umgebung sammelte.

 

Wer kennt nicht die beiden Appenzeller Sennen vor ihrer Hütte, die dem deutschen Schauspieler Uwe Ochsenknecht ihr geheimes Rezept der Kräutersülze für die Pflege des Appenzeller Käses um keinen Preis verraten? Auch hier spielt der Faktor unverfälschte Natur in der Bergwelt eine tragende Rolle.

 

Routenprofil

Empfehlenswerte Gastronomie - mit etwas Glück musikalische Unterhaltung
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route